Wohnen
Heizkosten-Sparer müssen tödlichen Fehler vermeiden
Die Energiepreis-Explosion lässt die Österreicher nach alternativen Heizmöglichkeiten suchen. Doch Vorsicht, bei DIY-Lösungen droht tödliche Gefahr.
Die massiv gestiegenen Energiepreise und die Angst vor Gasmangel, Blackout & Co. haben die Suche nach alternativen Heizsystemen in den vergangenen Monaten massiv befeuert. So werden im ganzen Land neue Holzöfen – oftmals auch in Eigenregie – installiert oder reaktiviert. Auch Gaskonvektoren, Ölöfen und andere Heizmethoden sowie Notstromaggregate kommen wieder vermehrt zum Einsatz.
"Selbst skurrile und gleichermaßen gefährliche Lösungen rücken verstärkt in den Mittelpunkt, wie beispielsweise Teelichtöfen, von denen eine beträchtliche Gefahr ausgeht", warnen die Experten der BVS-Brandverhütungsstelle für OÖ, der Landesinnung der Rauchfangkehrer und des österreichischen Kachelofenverbandes am Dienstag.
Der Grund: Wenn nur mehr wenig Wachs in den Schälchen übrig ist, erhitzen sich die Wachs- und Paraffindämpfe durch die hohe Anzahl an Kerzen so stark, dass eine große, übergreifende Flamme entsteht. Löscht man diese in Panik mit Wasser, entsteht eine Stichflamme, wie die folgenden Bilder zeigen.
Warnung vor DIY-Lösungen
Die Not möge zwar erfinderisch machen, doch sei von solchen "Heizungsexperimenten aller Art dringend abzuraten", so die Feuer-Fachleute. Ebenso bedeute ein unfachmännischer Einbau und eine unsachgemäße Inbetriebnahme von Öfen eine Gefahr, "die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden kann."
Die Experten schärfen nach: "Feuerstätten sind keine Objekte, die in Eigenregie und ohne Planung angeschafft, aufgestellt und angeschlossen werden dürfen."
Damit die bevorstehende Heizsaison mit wohlig gewärmten Haushalten und gleichermaßen sicher gestaltet werden kann, geben die Experten in einer neuen, gemeinsam produzierten Videoreihe Empfehlungen, worauf es bei der Errichtung und dem Betrieb von Feuerstätten ankommt. Mit den einfachen Tipps sollen es Herr und Frau Österreicher auch im kommenden Winter nicht nur warm, sondern vor allem auch sicher haben:
"Lebensgefahr für Bewohner"
"Zuallererst braucht es die Abklärung durch den zuständigen Rauchfangkehrer und im Falle einer Mietwohnung auch die Genehmigung des Vermieters. Nach der fachkundigen Planung geht es um den ebenso fachmännischen Einbau des Ofens und dessen Anschluss an den Kamin. Gibt es dabei Mängel, kann es zur Brandentstehung oder zum Rauchgasaustritt durch Fehlanschlüsse kommen – in beiden Fällen besteht Lebensgefahr für die Bewohner!", sagt Günther Schwabegger von der BVS-Brandverhütungsstelle für OÖ.
Gerhard Hofer, OÖ-Landesinnungsmeister der Rauchfangkehrer, führt weiter aus: "Der Rauchfangkehrer beurteilt, ob der Anschluss des gewünschten Ofens an einen bestehenden Rauchfang technisch möglich und der Fang ausreichend dicht ist oder saniert werden muss. Ist keine entsprechende Abgasanlage vorhanden, gilt es zu prüfen, ob ein Rauchfang nachträglich eingebaut werden kann. Auch die ausreichende Verbrennungsluftversorgung wird im Zuge der Überprüfung vom Rauchfangkehrer kontrolliert. Der gleichzeitige Betrieb eines Lüfters oder Dunstabzugs kann zu Kohlenmonoxidvergiftungen führen."
"Wurden die Voraussetzungen für den sicheren Betrieb eines Ofens geschaffen, so gilt es schließlich, diesen sicher und auch 'sauber', also bei bestmöglicher Verbrennung und minimalster Umweltbelastung, zu beheizen. Hierbei spielt natürlich die Verwendung von geeignetem und trockenem Brennmaterial eine große Rolle – ebenso die richtige Vorgehensweise beim Anheizen", so Hafner-Landesinnungsmeister Christoph Angermayer abschließend.