Wirtschaft

Heizkosten-Schock: Kunden müssen jetzt kräftig blechen

Das Heizen ist heuer für viele zu einem unleistbaren Luxus geworden. Besonders schlimm trifft es jetzt jene, die saftige Nachzahlungen leisten müssen.

Nicolas Kubrak
Rund 30.000 Kunden müssen nun saftige Nachzahlungen leisten.
Rund 30.000 Kunden müssen nun saftige Nachzahlungen leisten.

Wegen der milden – für einen Winter übertrieben hohen –Temperaturen bleibt in vielen Haushalt die Heizung vorerst aus. In Zeiten der Rekord-Teuerung fällt somit ein großes Laster weg, das tut dem eigenen Börserl gut. Problematisch wird es aber für jene Kunden, die Nachzahlungen leisten müssen.

Kunden übersehen wichtiges Detail

Dazu zählen die Kunden des ehemaligen Abrechnungsunternehmens Gert Malik e.U. in Lebring (Bezirk Leibnitz). Das Unternehmen wurde im Sommer von Ista Österreich, einem großen Dienstleister für Heizkostenabrechnung, übernommen. Da die Übernahme in der Urlaubssaison – genauer gesagt am 1. Juli 2022 – erfolgte, dürfte sie vielen der insgesamt 30.000 Kunden entkommen sein. In diesem halben Jahr hätten sie keine Teilzahlungsbeträge entrichtet und es erst jetzt gemerkt, berichtet die "Kleine Zeitung".

Kundenportal nicht erreichbar

Am 25. Juli 2022 fand ein Hackerangriff auf Ista statt. Viele vermuteten, dass dieser Schuld an der gesamten Situation habe, dies erwies sich jedoch als nicht richtig. Denn: "Die Systeme dieser Kunden waren zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht integriert", erzählt Thomas Adamcik, Bereichsleiter für die Verrechnung, gegenüber der "Kleinen Zeitpunkt". Analysen hätten außerdem gezeigt, dass die Hacker keinen Zugriff auf das Abrechnungssystem oder die Funktionen von Messgeräten hatten. Nach dem Angriff wurden die Ista-Systeme abgedreht – folglich war das Kundenportal tagelang nicht erreichbar.

Bankverbindungen nicht übernommen

Adamcik schildert die Situation weiter: "Wir haben im Juli alle Kunden angeschrieben und mitgeteilt, dass das Unternehmen von Ista übernommen wurde." Er erklärt, dass bei der Übernahme der Firma alle Mitarbeiter und System erhalten geblieben ist, aber die Bankverbindungen der Kunden nicht übernommen wurden, da es sich beim ursprünglichen Unternehmen um ein Einzelunternehmen handelte. "Wir mussten alle SEPA-Aufträge stornieren, weil die Bank das Konto gekündigt hat. Allen Mietern wurden neue SEPA-Aufträge geschickt und sie wurden gebeten, diese auszufüllen", so der Ista-Mitarbeiter im Interview mit der Tageszeitung. Nach wie vor erhält die Firma Aufträge, konstatiert Adamcik.

Das Unternehmen rät nun den Kunden, ihre Abbuchung zu überprüfen. Am Ende des Tages dürfte die Übernahme den betroffenen Kunden schlicht durchgerutscht sein, da sie mitten im Sommer erfolgte und die Postfächer ungeöffnet blieben.

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