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Heizen zu teuer: "Kinder tragen Jacken in der Wohnung"

Die explodieren Energiekosten bereiten vielen Österreichern große Sorgen. Einige können es sich nicht mehr leisten, im Winter die Heizung aufzudrehen.

Amra Duric
Judith Ranftler von der Volkshilfe im Interview mit Amra Durić.
Judith Ranftler von der Volkshilfe im Interview mit Amra Durić.
Sabine Hertel

Die steigenden Energiekosten und die Teuerungen machen immer mehr Österreichern zu schaffen. Besonders der Blick in den Herbst und Winter bereitet vielen große Sorgen. Das weiß auch Judith Ranftler von der Volkshilfe. Im Zuge der Hitzestudie, "Heute" berichtete, haben Armutsbetroffene auch über die Angst vor einer kalten Wohnung gesprochen.

Während der Befragung, wie sich die Hitze auf armutsbetroffene Personen auswirkt, hat Ranftler viele Antworten zur Kälte bekommen. "Die Familien haben gesagt, sie finden im Sommer in irgendeiner Form einen Umgang mit der Hitze, aber sie wissen nicht, wie es ihnen im Herbst und Winter gehen wird", erzählt Ranftler im Gespräch mit "Heute".

Im Video: Judith Ranftler über Heizkosten

Lernen, spielen, schlafen in der Jacke

Wie sich die explodierenden Heizkosten auswirken, zeigt der Fall einer Familie. "Sie haben erzählt, dass es schon letzten Herbst und Winter von den Kosten her sehr schwierig war, die Wohnung zu heizen. Die Kinder haben Jacken in der Wohnung angehabt. Der kommende Herbst und Winter wird für diese Familie nicht mehr leistbar sein", so Ranftler.

"Es wird noch viel mehr Familien geben, wo es notwendig ist, dass die Kinder und Jugendlichen im Herbst und Winter zu Hause in Jacken ihre Aufgaben machen, spielen und ihre Freizeit verbringen, weil die Heizkosten so hoch sein werden."

Die betroffene Familie ist laut der Volkshilfe-Beraterin kein Einzelfall. "Es wird noch viel mehr Familien geben, wo es notwendig ist, dass die Kinder und Jugendlichen im Herbst und Winter zu Hause in Jacken ihre Aufgaben machen, spielen und ihre Freizeit verbringen, weil die Heizkosten so hoch sein werden."

Einmalzahlungen als Tropfen am heißen Stein

Die Energiekostenzuschüsse und Einmalzahlungen sind laut Ranftler keine Dauerlösung. "Die Betroffenen sind für jede Unterstützung dankbar, auch wenn es aus unserer Sicht ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Was es dringend brauchen würde, sind strukturelle Lösungen, die es ermöglichen, dass armutsbetroffene Familien ein Leben führen können, in dem die Grundbedürfnisse gedeckt sind."

Im Video: Die Top 5 News des Tages

"Was es dringend brauchen würde, sind strukturelle Lösungen, die es ermöglichen, dass armutsbetroffene Familien ein Leben führen können, in dem die Grundbedürfnisse gedeckt sind."

Aus Sicht der Volkshilfe ist in diesem Bereich die Kindergrundsicherung ein Lösungsvorschlag. "Die Kindergrundsicherung ist Teil eines Maßnahmenpakets der Volkshilfe. Wir fordern eine armutsfeste Sozialhilfe, eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes und wir wollen, dass alle Kinder alle Chancen haben."

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