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Heiliger Blasius wegen Oralsex-Eklat gelöscht
Ein Gemeindebrief der Pfarreiengemeinschaft St. Stephanus sorgt für Empörung. Er zeigt den Heiligen Blasius – in einer denkbar ungünstigen Position.
Um Himmels Willen! Was hat sich die Pfarrgemeinschaft im deutschen Illingen bei ihrem ersten Gemeindebrief des Jahres 2018 nur gedacht?
Denn auf dem Deckblatt des Briefes ist der Heilige Blasius in einer etwas missverständlichen Position abgebildet. Es zeigt den Heiligen in einem Gefängnis mit einer weiteren männlichen Person.
Da die Person aber ausgerechnet vor dem Geistlichen kniet, sieht es so aus, als würde der Bischof von ihr Oral befriedigt werden.
Schutzpatron der Blasmusik
Dass es sich bei dem Geistlichen ausgerechnet um den Heiligen "Blasius" handelt, dem Schutzpatron der Blasmusik, ist für viele Gläubige ein Dorn im Auge.
Auch die Bebilderung des Motivs kann als etwas zweideutig interpretiert werden. Darin ist folgendes zu lesen:
"Die Angst, die uns den Hals zunschnürt; die Wut, die uns sprachlos macht; die Schuld, die uns verstummen lässt; die Scham, die wie ein Kloß im Halse sitzt; das Unrecht, das uns lähmt – auf die Fürsprache des heiligen Blasius bitten wir Gott um Segen und Heilung".
Motiv bereits gelöscht
Das Motiv wurde von der Homepage der Gemeinde bereits wieder gelöscht. Offenbar war auch den Mitarbeitern aufgefallen, dass das Bild falsch interpretiert werden könnte.
Dominik Holl, der Bistumssprecher für Saarbrücken, erklärte gegenüber der "Bild", warum das Bild wieder entfernt wurde: "Um weitere Missinterpretationen und falsche Kontextualisierungen zu vermeiden, wurde das Bild entfernt."
Aber was sollte das Motiv wirklich zeigen? "Die Zeichnung bezieht sich auf eine Legende des Heiligen Blasius, eines Bischofs aus dem 4. Jahrhundert. Dieser soll einen römischen Soldaten im Gefängnis vor dem Erstickungstod gerettet haben. Das Bild auf dem Pfarrbrief illustriert diese Legende", wird Holl zitiert.
"Bitterer" Beigeschmack bleibt
Doch auch wenn das Bild mittlerweile wieder von der Homepage verschwunden ist, bleibt im Hinblick auf die Missbrauchsfälle der katholischen Kirche irgendwie doch ein etwas "bitterer" Beigeschmack. (wil)