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Heftige Kritik: Günther Jauch massiv unter Beschuss
Mit seiner direkten Art tritt Günther Jauch seinen Mitmenschen gelegentlich auf die Füße. Diese Aktion bringt ihm gleich haufenweise Kritik ein.
Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sehen sich berufsbedingt mit den Meinungen vieler Menschen konfrontiert. Dass nicht jede Aktion gut ankommt, ist besonders im Entertainmentbereich keineswegs ungewöhnlich. Mit so viel Kritik und Gegenwind dürfte Günther Jauch (66) bei seinem neusten Projekt allerdings nicht gerechnet haben.
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Unter dem Slogan "Aus Liebe zur Natur?" bewirbt der Moderator seit kurzem die PET-Einweg-Plastikflaschen für den Discounter "Lidl". Während Kunststoff-Mehrweg-Flaschen bis zu 25-Mal befüllt und erst dann recyclet werden, füllen Unternehmen wie "Lidl" die Einweg-Variante lediglich ein Mal auf, bevor sie zu einem neuen Gebinde verarbeitet wird. Allerdings betont der Supermarkt immer wieder, dass 100 % der Flaschen aus PET-Recyclingmaterial bestehen.
So auch die Verpackung des Saskia-Wassers, das mit gerade einmal 0,25 Euro pro Flasche zu den Verkaufsschlagern des Billig-Supermarktes zählt. In dem etwa dreieinhalb minütigen, humoristischen Werbeclip schildert Jauch den Wiederverwertungs-Kreislauf der Flasche und führt die Zuseher dabei durch eine futuristische Produktionshalle. Im Wesentlichen soll das Video betonen, wie umweltfreundlich das Bottle-to-Bottle-System des Discounters ist.
Besonders für die laut dem Video bescheinigte Ökobilanz der Flaschen hagelt es nun heftige Kritik. Unter anderem lautet der Vorwurf vonseiten des Umweltbundesamts, Greenpeace und der Deutschen Umwelthilfe, die gezeigte Studie sei irreführend, die Kampagne Greenwashing und Lobbyismus. Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe erklärt gegenüber dem "ZDF", wo genau aus seiner Sicht die Problematik liegt.
Aussage gegen Aussage
"Nach unserer Einschätzung ist das Greenwashing", betont der Leiter der Kreislaufwirtschaft. "Es ist nämlich so, dass sie laut Literaturdaten rund 5 % Materialverlust haben bei jedem Recycling-Vorgang. Das heißt also, dass wenn sie jedes Mal diese Flasche wieder recyclen, dann gehen ihnen ganz erhebliche Mengen an Material verloren und insofern müssen sie ständig Neumaterial in diesen Kreislauf hineinpumpen", schildert er weiter. Sein Fazit: "Den 100%-Recycling-Kreislauf, den gibt es so gar nicht." Darüber hinaus stammt ein Großteil des im Meer gefundenen Plastiks aus Einweg-PET-Falschen, weshalb er die Zukunft im Mehrwegsystem sieht.
Günther Jauch selbst äußert sich zu der Kritik gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" wie folgt: "Der Vorwurf trifft nicht, weil die Daten darauf hinweisen, dass die Kreislaufflasche ein zukunftsweisendes Modell ist." Des Weiteren betont der "Wer wird Millionär?"-Host: "Es ist eine ökologische Getränkeverpackung, zu der es allerdings noch Aufklärungsbedarf gibt. Diese Kreislauf-Flasche ist ein innovatives und ökologisches System und das Gegenteil von Greenwashing."