LASK bleibt Dritter
Hattrick! Skandal-Rückkehrer Grüll führt Rapid zum Sieg
Marco Grüll kehrt als Kapitän, Mittelstürmer und Rapids Matchwinner von seiner Sperre zurück. Die Wiener fegen Hartberg mit 3:0 vom Platz.
Vom Buhmann zum neuen Top-Torjäger der Bundesliga! Rapids Marco Grüll schoss sich am Sonntag am zweiten Spieltag der Meisterrunde in Hartberg den Frust des Derby-Skandals und seiner Sperre für den homophoben Schmähgesang von der Seele.
Die knallharten Rapid-Strafen für den Derby-Skandal
Grüll neuer Top-Torjäger
In Abwesenheit des noch gesperrten Kapitäns Guido Burgstaller führte der kommende Werder-Profi die Hütteldorfer mit der Binde aufs Feld, durfte zudem nicht gewohnt auf dem Flügel, sondern als Mittelstürmer angreifen. Grülls Antwort auf den Skandal und die Zwangspause? Das 1:0 nach 2:10 Minuten – das schnellste seiner Bundesliga-Karriere. Der Doppelpack noch vor der Pause (43.) per Elfmeter. Der Schlusspunkt zum 3:0-Sieg von Rapid in Minute 80 – im 115. Spiel sein erster Liga-Triplepack.
Sportlich ist Grüll nach dem Eklat abseits des Platzes wieder top, schob sich auf Rang eins der Torschützenliste. Damit macht es Grüll Teamchef Ralf Rangnick schwerer, ihn auch im letzten Lehrgang vor der EURO daheimzulassen. Zur Erinnerung: Die involvierten Kicker wurden in Folge des Derby-Skandals nicht für das ÖFB-Team nominiert. Grüll, Burgstaller und Keeper Niklas Hedl müssen um ihr EM-Ticket zittern.
Rapidler feiern Grüll
Matchwinner Grüll, auf die Sky-Frage, ob es denn nach den schweren Wochen eine Genugtuung sei? "Eigentlich nicht. Natürlich tut das gut. Ich wollte einfach wieder Fußball spielen. Dass ich so zurückkomme, freut mich natürlich. Ich glaube, heute war nicht unsere beste Leistung, aber solche Spiele musst du auch gewinnen."
Trainer Robert Klauß über Grüll: "Freut mich extrem für ihn, dass er sich so belohnt. Kostet natürlich für die Mannschaftskasse."
Sturm-Partner Lang: "Er hat noch eine große Karriere vor sich."
Knackpunkte:
- Der Rapid-Blitzstart! Grüll vollendete eine sehenswerte Kombination über mehrere Stationen nach Zuspiel von Winter-Neuzugang Isak Jansson.
- Paul Komposch spielte den Ball mit der Hand ("Dumm, ein klarer Elfer von mir"). Grüll verwertete vom Punkt trocken.
- Ex-Hartberger Christoph Lang legte Grüll den Triplepack auf.
- Donis Avdijaj flog in der Schlussphase mit Gelb-Rot vom Platz. Rapid-Fans verabschiedeten ihn mit einem "Auf Wiedersehen"-Sprechchor. Er antwortete mit einer obszönen Geste. Unnötig.
LASK bleibt Dritter
Der LASK zitterte sich indes in Linz zum 1:0-Sieg gegen Austria Klagenfurt. Die offensive Lebensversicherung der Athletiker, Robert Zulj, fehlte wie in den letzten Spielen verletzt. So musste es der eigentlich schon ausgebootete Fan-Liebling und Innenverteidiger Felix Luckeneder (Vertrag wird nicht verlängert) mit einem Kopfball nach einer Horvath-Ecke richten.
Nach minimalistischen Wochen war es der erste Treffer des LASK seit 1. Februar. Für Luckeneder der erste seit dem späten Ausgleichstor gegen Rapid (1:1) zum Liga-Auftakt am 28. Juli. Am Sonntag mussten sich die Wiener erneut über den Linzer Abwehrspieler ärgern: Der LASK verhinderte durch den Heimsieg, dass Rapid in der Tabelle vorbeizieht. Die Linzer bleiben Dritter, Rapid ist Vierter. Klagenfurt und Hartberg verloren jeweils ihre ersten beiden Spiele der Meisterrunde, liegen mit je drei Punkten Rückstand auf den Rängen fünf und sechs.
Salzburg und Sturm treffen um 17 Uhr im Meisterduell aufeinander.