Fussball
Hat Timo Werner heimlich bei den Bayern unterschrieben?
Ein Rechtsstreit zwischen zwei Spielerberatern führt pikante Details ans Licht. Dabei geht es auch um die DFB-Teamspieler Timo Werner und Niklas Süle.
Am 28. September sehen sich die Spielerberater Karlheinz Förster und Murat Lokurlu vor Gericht. Beide Vermittler werfen einander vor, Provisionszahlungen nicht erhalten zu haben, berichtet der "Spiegel".
Demnach habe Förster eine Zahlung in der Höhe von 600.000 Euro, nachdem Werner seinen ersten Profi-Vertrag in Stuttgart in der Saison 2014/15 unterschrieben hatte, nicht erhalten. Lokurlu behauptet demnach seinerseits, Förster habe Provisionszahlungen nicht geleistet. Das untermauerte der Spielerberater demnach auch mit hunderten Unterlagen, die dem Nachrichtenmagazin vorliegen und pikante Details enthüllen.
Drei England-Klubs wollten Werner
Einem WhatsApp-Chatverlauf zufolge soll Lokurlu bereits im Februar 2019 mit Liverpool über einen Werner-Wechsel verhandelt haben, die "Reds" hätten demnach ein Jahresgehalt von zwölf Millionen Euro plus Boni in der Höhe von bis zu 25 Millionen Euro geboten. Der Berater hätte demnach eine Provision von zwölf Millionen Euro verdient.
Werner soll darüber hinaus gegenüber Lokurlu Manchester United als "Favorit" bezeichnet haben. Die "Red Devils" hätten demnach sogar ein Vertragsangebot per WhatsApp übermittelt, 15 Millionen Euro pro Jahr geboten. 2020 wechselte Werner allerdings für 53 Millionen Euro zu Chelsea.
Unterschrieb Werner bei den Bayern?
Die Unterlagen zeigen allerdings, dass Werner ein Jahr davor bereits einen Vertrag bei den Bayern unterschrieben haben soll. "Timo Werner hatte still und heimlich auf Drängen des Klägers (Förster, Anm.) - der Spieler war davon nicht zu sehr begeistert - zwischenzeitlich bereits bei dem FC Bayern München einen befristeten Arbeitsvertrag (...) unterschrieben", heißt es in den Dokumenten.
Der deutsche Teamspieler hatte danach allerdings erfahren, dass Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Trainer Niko Kovac von seiner Unterschrift wenig begeistert waren. Deshalb habe der Stürmer Förster "vehement" aufgefordert, den Kontrakt mit dem deutschen Serienmeister wieder aufzulösen - was auch gelang.
Försters Mandant hatte gegenüber dem "Spiegel" die Vorwürfe zurückgewiesen, sein Mandant "drängt grundsätzlich seine Kunden nicht dazu, Verträge zu unterschreiben."
Falsche Erklärung von Süle?
Neben Werner ist auch Bayern-Verteidiger Süle in das Verfahren involviert. Der Innenverteidiger hatte eine eidesstattliche Erklärung unterschrieben, sich von 2013 bis 2020 lediglich von Förster vertreten haben zu lassen. Lokurlu behauptet nun, der Fußballspieler habe sich zu einer "falschen eidesstattlichen Versicherung überregen lassen."
Sowohl Werner als auch Süle haben mittlerweile ihre Berater gewechselt. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.