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Hat kroatische Polizei Folterkeller für Migranten?

Ein aktuell veröffentlichter Bericht sorgt für Aufregung. Demnach sollen Flüchtlinge am Balkan gefoltert werden. Darunter auch Minderjährige.

Heute Redaktion
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Die Situation am Balkan ist angespannt. Die Flüchtlingssituation droht zu kippen. Bosnische Camps platzen bereits aus allen Nähten. Dort sollen Migranten sogar zur Flucht ermutigt werden.

In Kroatien ist derweil immer wieder von Gewaltausschreitungen die Rede. So soll erst am Wochenende ein Flüchtling nahe der slowenischen Grenze von einem Polizisten angeschossen worden sein. Es ist nicht der erste Bericht, der Kroatien in ein schlechtes Licht rückt. Bereits im vergangenen Jahr berichteten Personen aus Algerien, Syrien und Pakistan, dass sie von der kroatischen Polizei regelrecht verprügelt worden seien. "The Guardian" veröffentlichte dazu ein Video:

24 Stunden lang nackt im Freien

Nun sorgt ein Bericht des Border Violence Monitoring Network (BVMN) erneut für Aufruhr. Demnach sollen Beamte Migranten gefoltert haben. Konkret: Ein Folterkeller soll in Bajakovo am Grenzübergang entdeckt worden sein. "In diesem Keller sind Minderjährige, manche von ihnen erst 12 Jahre alt, die von kroatischen Grenzpolizisten mit Fäusten und Schlagstöcken verprügelt wurden", heißt es in dem Bericht des BVMN.

Bei BVMN handelt es sich um eine Vernetzung mehrerer NGOs und Aktivisten, die vor allem sie 2015 aktiv sind. Aktuell beschäftigen sie sich sehr stark mit den sogenannten brutalen "Pushbacks" am Balkan. Dabei werden illegal eingereiste Personen in das Land zurückgedrängt, aus welchem sie zuletzt gekommen sind. Hierbei handelt es sich aber um die Verletzung des Grundsatzes der Nichtzurückweisung.

Nicht nur BVMN berichtet über die brutale Vorgehen in Kroatien, auch Amnesty hat bereits mehrere Vorfälle publik gemacht. „Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, werden von kroatischen Sicherheitskräften verprügelt, ausgeraubt und nach Bosnien und Herzegowina zurückgeschickt. Dort befinden sie sich in einem rechtlichen Schwebezustand, da es kein funktionierendes Asylsystem gibt", sagt Massimo Moratti, Experte für die Region Europa bei Amnesty International.

Auch wird berichtet, dass Personen im Freien aufgefordert worden seien, sich zu entblößen. Dort hätten sie stundenlang ausharren sollen. Laut dem kroatischen Gesetz sei es zwar erlaubt, dass man Personen in konkreten Verdachtsfällen entkleidet, jedoch handelt es sich in diesen konkreten Angelegenheiten um über 24 Stunden, in denen die Migranten ohne Kleidung waren. Auch von Vergewaltigungen ist die Rede.