Wirtschaft

"Nicht würdig" – WKÖ-Boss Mahrer fetzt sich mit Kogler

Im ORF-Radio fordert Wirtschaftskammer-Boss Harald Mahrer eine öffentliche Entschuldigung von Werner Kogler ein: "Eines Vizekanzlers nicht würdig."

Roman Palman
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WKÖ-Boss Harald Mahrer zürnt nach Koglers ZIB2-Auftritt: "Eines Vizekanzlers nicht würdig."
WKÖ-Boss Harald Mahrer zürnt nach Koglers ZIB2-Auftritt: "Eines Vizekanzlers nicht würdig."
picturedesk.com; Screenshot ORF

Der Grüne hatte der WKÖ vorgeworfen, für Österreichs Abhängigkeit von russischem Öl und Gas mitverantwortlich zu sein und Wladimir Putin "einen roten Teppich mit Schleimspur" ausgerollt zu haben.

Selbst am Mittwochmorgen ließ diese Standpauke den Puls von Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer immer noch in die Höhe schnellen. In einem turbulenten Ö1 Morgenjournal forderte er aufgebracht eine öffentliche Entschuldigung von Kogler ein: 

Kogler soll erst einmal Geschichte lernen

"Es hat einen Grund, warum Österreich sehr vom russischen Gas abhängig ist. Der ist über die Jahrzehnte hinweg so entstanden, 1968 sind die ersten großen Gaslieferverträge mit den Russen gemacht worden", wehrt sich Mahrer gegen den "Schleimspur"-Sager. Kogler solle erst einmal Geschichte lernen, ehe er solche Aussagen tätige. Der Weg zu mehr erneuerbarer Energie sei zwar eingeschlagen, doch "es gibt noch keine adäquate Alternative, die dieses Gas ersetzt."

"Geht auch um die Tonalität"

Seinen von der Regierung abgeschmetterten Vorschlag, wegen der explodierenden Energiepreise die beschlossene CO2-Bepreisung auf zwei Jahre auszusetzen, verteidigt der WKÖ-Boss weiter: "Ich habe die CO2-Bepreisung selber mitverhandelt im Sommer" und schon damals habe man Bedenken wegen eines möglichen inflationären Effekts oder Preisschocks gehabt. Diese müssten abgefedert werden, fix ausverhandelt sei aber noch längst nicht alles.

Dann attackiert er Werner Kogler scharf: "Es geht auch um die Tonalität. Das geht der Herr Vizekanzler her und vollkommen grundlos und faktenbefreit zieht er über eine Organisation her, die mitnichten in irgendeiner Art und Weise für diese jahrzehntelange Vorgehensweise vieler europäischer Länder verantwortlich ist. Ganz im Gegenteil."

Öffentliche Entschuldigung gefordert

Als der Ö1-Moderator erklärt, dass der Grünen-Chef wohl "Jubelveranstaltungen" in der Wirtschaftskammer gemeint habe, platzt Mahrer der Kragen: "Entschuldigen Sie mal! Da hat niemand einen roten Teppich ausgerollt. Kein Sprachbild; das macht man nicht! Das ist eines Vizekanzlers nicht würdig. In einer Situation wie dieser kann man nicht einfach so in Saft gehen."

Das habe er Kogler auch am Dienstag persönlich so mitgeteilt, der Wirtschaftsvertreter fordert nun auch eine öffentliche Entschuldigung ein: "Ich hatte das Gefühl, dass er es verstanden hat. Man wird dann sehen, wie die Charaktereigenschaft ist, ob er das auch öffentlich zurücknimmt."

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