Fussball
"Happel-Loch": Röntgengerät soll das Rätsel lösen
Das Loch im Rasen des Happel-Stadions sorgt nach dem 1:2 in der Nations League gegen Dänemark für Rätselraten. Ein spezielles Gerät soll nun helfen.
Beim Heimdebüt von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick setzte es prompt die erste Pleite. Pierre-Emile Höjbjerg (28.) und der Ex-Austrianer Jens Stryger Larsen (84.) schossen den EM-Semifinalisten zum 2:1-Erfolg. Xaver Schlager war der zwischenzeitliche Ausgleich in der 67. Minute gelungen.
Das Spiel wurde nach einem großflächigen Stromausfall erst mit 90 Minuten Verzögerung angepfiffen. Dem nicht genug, entdeckten die Skandinavier nach dem Match im Bereich des Mittelkreises ein großes "schwarzes Loch" – ein kompletter Unterschenkel hatte darin Platz. Wie das Loch im Rasen entstand, ist rätselhaft. Ein Zusammenhang mit starken Regenfällen in den letzten Tagen wird vermutet.
Doch für den ÖFB herrscht Handlungsbedarf. Der einfache Grund: Schon am Freitag steigt im Prater das nächste Spiel in der Nations League, diesmal gegen Weltmeister Frankreich. Wird es eine weitere "Rasen-Blamage" geben? ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold stellt klar: "Wir wollen am Freitag gegen den Weltmeister Rahmenbedingungen schaffen, die wenig bis kein Risiko bergen, auch wenn immer ein gewisses Restrisiko besteht. Wir wollen einen würdigen Rahmen bereitstellen können."
Dafür wird ein Rasenspezialist aus Deutschland zu Rate gezogen, auch technische Hilfe soll für Aufklärung sorgen. Neuhold erklärt: "Es fährt ein Spezialgerät, ähnlich wie ein Röntgengerät, über die Oberfläche des Rasens, um zu identifizieren, ob weitere Hohlräume bestehen, sodass Löcher entstehen können." Nachsatz: "Wir werden aber alles versuchen, um weitere Hohlräume auszuschließen und die Spieloberfläche so sicher wie möglich zu gestalten."
Wie kam es überhaupt zu dem Loch im Rasen? Der ÖFB-Boss dazu: "Letztstand ist, dass durch die massiven Unwetter der Grundwasserspiegel der Donau gestiegen ist und so der Druck aufs Spielfeld erhöht wurde. Das hat dazu geführt, dass sich ein Hohlraum gebildet hat, der nach dem Schlusspfiff in einem Loch gemündet ist."
Der weitere Plan des ÖFB: Am Mittwoch wird der Rasen noch untersucht, am Donnerstag und Freitag soll der Schaden behoben werden, beziehungsweise Reparaturarbeiten stattfinden. Dazu liegen laut ÖFB tausende Quadratmeter Rollrasen parat, mit deren Verlegung potenziellen Löchern vorgebeugt werden soll.
"Mit einer Walze kann der Unterboden zudem verdichtet werden, damit das Spielfeld in bestmöglichem Zustand und im Sinne der Spielergesundheit ist", erklärt Neuhold weiter. Er bereitet die Öffentlichkeit darauf vor, dass der Rasen im Happel-Oval gegen Frankreich wohl keinen schönen Anblick bieten wird. Aber: "Es geht einzig und alleine darum, die Gesundheit der Spieler zu wahren und keine Risiken einzugehen."
Anders als gegen Dänemark, wo nur etwas mehr als 18.000 Fans im Stadion waren, ist das Spiel gegen Frankreich ausverkauft. Laut ÖFB sei eine Spielabsage nie auszuschließen, aber es gäbe noch keinen Plan B, falls das Spielfeld in Wien nicht bespielbar sei.