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Handy, Laptop – immer mehr Kinder brauchen Brille

Der Blick auf den Bildschirm sorgt besonders bei Kindern für schlechte Sicht. Immer mehr werden kurzsichtig.

Amra Duric
Thomas Heinzle behandelt immer mehr Jugendliche und Kinder wegen Kurzsichtigkeit in seiner Ordination.
Thomas Heinzle behandelt immer mehr Jugendliche und Kinder wegen Kurzsichtigkeit in seiner Ordination.
Thomas Heinzle, iStock (Symbolbild)

Kein guter Ausblick: Laut dem Tiroler Augenarzt Thomas Heinzle sorgt die vermehrte Bildschirmarbeit besonders bei Kindern für eine starke Zunahme der Kurzsichtigkeit. "Vor allem die digitale Nahbelastung ist schlecht für die Augen. Am Handy wird zumeist mit einem viel zu geringen Abstand von unter 30 Zentimetern gearbeitet. Das Auge passt sich daran an", erklärt der Mediziner gegenüber der "Tiroler Tageszeitung".

Verschlechterung der Augen durch Corona-Pandemie und Homeschooling

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen wie Homeschooling haben die Zunahme der Kurzsichtigkeit verschärft. Das zeigen verschiedene asiatische Studien. Bei einer chinesischen Untersuchung von 123.535 Schulkindern zeigte sich 2020 im Durchschnitt eine Veränderung um minus 0,3 Dioptrien im Vergleich zum Zeitraum 2015 bis 2020.

Mehr Jugendliche in Ordination

Geht es nach dem Augenarzt ist im Jahr 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung von Kurzsichtigkeit betroffen. "Subjektiv kann ich sagen, dass in meiner Ordination mehr Kinder und Jugendliche wegen Kurzsichtigkeit vorstellig werden als noch vor den Lockdowns. Vor allem die Sprünge sind manchmal erschreckend. Einige Patienten kommen sofort mit zwei Dioptrien“, so Heinzle gegenüber der "TT".

"Subjektiv kann ich sagen, dass in meiner Ordination mehr Kinder und Jugendliche wegen Kurzsichtigkeit vorstellig werden als noch vor den Lockdowns."

Mit der Kurzsichtigkeit steigt auch das Risiko für andere Krankheiten. Laut Heinzle ist eine Makuladegeneration im Alter das größte Risiko. "Haben Patienten zwischen sechs und neun Dioptrien, ist die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, 40-mal höher“, betont der Arzt. Aber auch Netzhautablösung und Grüner Star sind mögliche Folgen.

Smartphone beiseite legen

Um dem entgegenzusteuern empfiehlt der Mediziner Betroffenen spezielle Atropin-Augentropfen vor dem Schlafengehen. Diese sollen laut Studien das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit um 50 Prozent verlangsamen. Die Methode sei vor allem für jüngere Patienten empfehlenswert.

Zur Regeneration der Augen sollte das Smartphone öfter beiseite gelegt und mehr Zeit im Freien verbracht werden. Bei ersten Anzeichen sollte zudem ein Termin beim Augenarzt vereinbart werden.

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    Fotos: iStock; Sabine Hertel
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