Mitschüler unterstützen

Handy, Internet, Alkohol – immer mehr Teenies abhängig

Bildschirmzeiten, die durch die Decke gehen – davon berichten "Peer Educators". Die Jugendlichen helfen Gleichaltrigen im Kampf gegen Süchte.

Oberösterreich Heute
Handy, Internet, Alkohol – immer mehr Teenies abhängig
Getty Images/iStockphoto

Immer mehr Jugendliche kämpfen in Oberösterreich mit Abhängigkeiten. Handy, Internet, aber auch Alkohol beschäftigen die jungen Menschen besonders. Seit 25 Jahren kämpft das "Peer Education"-Projekt intensiv dafür, dass Teenager erst gar nicht in eine Sucht rutschen.

Von Jugendlichen für Jugendliche

Seit eineinhalb Jahren sind Anika Schiener und Mira Mittermair "Sucht-Peers" an der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz. Die beiden 17-Jährigen besuchten ein viertägiges Seminar, das von professionellen Trainern geleitet wurde.

Die Peers erlangen dabei ein tiefes Wissen über Suchtprävention und entwickeln zudem wichtige soziale Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit und Konfliktlösung.

In den zweistündigen Workshops werden verschiedenste Arten der Abhängigkeit behandelt. Vor allem ein Thema beschäftigt die Teilnehmer aber immer mehr. "Sie interessieren sich sehr für die Handysucht. Die haben teilweise ja auch wirklich Bildschirmzeiten, die komplett durch die Decke gehen", erzählt Mira.

Große Unterstützung bekommen die Schulen dabei vom Institut Suchtprävention pro mente OÖ. "Es ist besonders wichtig jemanden zu finden, der in der Zielgruppe akzeptiert wird und glaubwürdig ist", betont Rainer Schmidbauer, der das Institut leitet. Jugendliche würden eher auf Gleichaltrige hören als auf Erwachsene. Das mache die Peers besonders wirkungsvoll.

LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) mit den Sucht-Peers Mira (Mi.) und Anika.
LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) mit den Sucht-Peers Mira (Mi.) und Anika.
Land OÖ/Denise Stinglmayr

Die schwierigen Themen vermitteln die Peers oft auch spielerisch. "Ein Highlight ist immer die 'Rauschbrille'. Damit können die Schüler ausprobieren wie es ist, wenn man betrunken ist", erzählt Anika. Wichtig sei dabei die Aufklärung der Mitschüler. "Wir reden davor viel über die Risiken von Alkohol. Die Brille ist dann das 'Zuckerl'."

Förderung durch das Land OÖ

Die Bedeutung des Projekts ist auch Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) bewusst: "Wir sind davon überzeugt, dass junge Menschen die besten Botschafterinnen und Botschafter unter Gleichaltrigen sind." Die Politikerin, dass die "Peer Education" auch in den kommenden Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Suchtprävention leisten könne.

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    Getty Images / iStock (Symbolbild)

    Auf den Punkt gebracht

    • Immer mehr Jugendliche in Oberösterreich kämpfen mit Abhängigkeiten von Handy, Internet und Alkohol
    • Das "Peer Education"-Projekt setzt sich seit 25 Jahren dafür ein, dass Teenager nicht in die Sucht abrutschen
    • Durch Workshops und spielerische Vermittlung von schwierigen Themen wie Alkohol- und Handysucht versuchen die "Sucht-Peers" an Schulen, ihre Mitschüler aufzuklären und zu unterstützen
    • Die Bedeutung des Projekts wird auch von der Bildungsreferentin Christine Haberlander betont, die davon überzeugt ist, dass die "Peer Education" auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Suchtprävention leisten kann
    red
    Akt.