Wirtschaft
Weiter härtere Corona-Regeln in Wien: Handel tobt
Für den österreichischen Handel müsste heute ein Freudentag sein. Oder? Es gibt allerdings ein großes ABER – und scharfe Kritik an Michael Ludwig.
Der Öffnungsgipfel der Bundesregierung habe "das erhoffte Licht in die düstere Corona-Situation" der österreichischen Wirtschaft gebracht, meldet sich der Handelsverband durchaus positiv gestimmt in einer ersten Reaktion zu Wort.
"Der 'Freedom Day' gibt den heimischen Unternehmen, den Beschäftigten aber auch allen Konsumentinnen und Konsumenten wieder eine Perspektive und die notwendige Planungssicherheit", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. "Heute freuen wir uns, dass die vielen konstruktiven Gespräche mit der Bundesregierung, den Landeshauptleuten und mit dem Krisenstab GECKO Wirkung gezeigt haben". Der Weg zurück bleibe für die Unternehmen aber ein steiniger.
Appell an Ludwig
Unverständlich sei der Wirtschaft aber der erneute Sonderweg durch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Gerade die Wiener Handelsunternehmen seien durch Lockdowns, Massendemos und den strengsten Maßnahmen hart getroffen worden.
"Der Virus ist in Wien nicht anders als in anderen Bundesländern oder Landeshauptstädten in Restösterreich, daher haben wir in dieser Phase kein Verständnis mehr für den erneuten Wiener Sonderweg", kritisiert Will: "Wir appellieren an Bürgermeister Ludwig: Überdenken Sie Ihre heutigen Ankündigungen, retten Sie Jobs und geben Sie den Angestellten eine Perspektive indem Sie klarstellen, dass die G-Regeln ab 5. März auch in der Bundeshauptstadt ein Ende finden".
Gegen Alleingang
Auch Rainer Trefelik, Handelsobmann in der Wirtschaftskammer Österreich, zeigte sich höchst erfreut, dass die Maskenpflicht mit 5. März Geschichte ist: Nur ohne Maske sei "das Einkaufserlebnis auch das, was es sein soll. Und gerade für jene Branchen, die nach wie vor stark unter den Auswirkungen der Pandemie leiden, wie etwa der Schuh- und der Bekleidungshandel, ist dies sehr wichtig" betont Trefelik.
Nun sei es nötig, dass sich auch alle Bundesländer den Empfehlungen der Bundesregierung anschließen. "Ein Alleingang einzelner Länder würde ansonsten manche Standorte massiv benachteiligen und zu Wettbewerbsnachteilen führen", sagt Trefelik mit Blick in Richtung des Wiener Rathauses.