Die politische Karriere der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen wurde am Montag vor Gericht vorerst auf Eis gelegt. In Paris wurde die 56-Jährige in einem langjährigen Veruntreuungsprozess rund um öffentlicher Gelder in Höhe von 474.000 schuldig gesprochen. Le Pen und 24 weitere Funktionäre ihrer Partei wurden beschuldigt, Gelder, die für Mitarbeiter des Europaparlaments bestimmt waren, jahrelang für die Bezahlung von eigenen Mitarbeitern verwendet zu haben.
Die zuständige Richterin verdonnerte die Politikerin zu zwei Jahren Haft mit Fußfessel. Zudem werden weitere zwei Jahre als Bewährungsstrafe ausgesetzt. Le Pen muss auch eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro begleichen.
Weitaus brisanter ist die Tatsache, dass die Rechtspopulistin in den kommenden fünf Jahren für kein öffentliches Amt kandidieren darf. Le Pen galt als aussichtsreiche Kandidatin bei der Präsidentschaftswahl 2027, bei der Amtsinhaber Emmanuel Macron nicht mehr antreten darf.
Bereits im Vorfeld hatte die 56-Jährige ein solches Szenario als "politischen Tod" bezeichnet. Noch bevor ihr gesamtes Urteil verkündet wurde, verließ die französische Politikerin sichtlich verärgert den Gerichtssaal, wie "Le Figaro" berichtet.
