Oberösterreich
Hammer-Mord in Oberösterreich: Heute startet Prozess
Am Steyrer Landesgericht muss sich heute ein Pensionist (73) verantworten. Er soll seine Frau mit einem Hammer und drei Messern getötet haben.
Diese fürchterliche Bluttat sorgte auch außerhalb des beschaulichen Örtchens Aschach/Steyr (OÖ, Bez. Steyr-Land) für Entsetzen. Wie ausführlich berichtet, soll Josef H. (73) seine um zwei Jahre jüngere Gattin Rosina in der Nacht auf 17. Jänner dieses Jahres mit einem Hammer und drei Messern umgebracht haben (es gilt die Unschuldsvermutung).
"Sie war ein herzensguter Mensch. Sie hat bei uns das Brot ausgeliefert und war überall im Ort beliebt. Es hat nie ein negatives Wort über sie gegeben. Ihm ging hingegen jeder aus dem Weg. Da gab es meistens nur Probleme", so Helmut Schnadenauer (71), Bäcker und langjähriger Arbeitgeber der Getöteten, damals zu "Heute".
Zwischen den Eheleuten soll es schon viele Jahre immer wieder zu heftigen Streitereien gekommen sein. Wie Anrainer berichten, soll der Bruder der Getöteten, der nur wenige Meter entfernt im Elternhaus der beiden lebt, ihr immer wieder angeboten haben, wieder nach Hause zu ziehen. Auch wenn sie den Tag meistens auf dem elterlichen Hof verbrachte, ging sie am Abend immer nach Hause, heißt es im Ort.
Der Bruder war es auch, der die Frau blutüberströmt im Schlafzimmer vorgefunden hat. Der mutmaßliche Täter sei betrunken auf der Couch gelegen. Im Verhör bei der Polizei soll er gesagt haben: "Ich habe nichts gemacht, nur meine Frau getötet."
Laut Obduktion der Leiche muss der Täter äußert brutal vorgegangen sein. Im Bericht ist von zahlreichen Schlägen mit dem Hammer und einigen Stichen in Körper und Kopf die Rede. "Entscheidend für den Tod war nicht ein Stich oder ein Schlag, sondern der massive Blutverlust aufgrund der Summe der Verletzungen", so Staatsanwalt Andreas Pechatschek.
Der Beschuldigte habe nach der Tat versucht, sich mit einer selbstgemixten Benzin-/Dieselöl-Mischung selbst umzubringen. Dies misslang jedoch. Dafür fand die Polizei einen von ihm verfassten Abschiedsbrief.
Begräbnis im Ski-Anzug
Laut Pechatschek verlor er darin aber kein einziges Wort über seine Gattin. Er hat sich vielmehr auf sich selbst konzentriert. Es stand zum Beispiel drin, dass er das Geld für seine Beerdigung im Schlafzimmer versteckt habe.
In dem Schreiben soll nicht nur der Barbara-Friedhof als Wunsch-Friedhof gestanden sein, sondern auch, dass er im Ski-Anzug begraben werden wolle.
Am Dienstag muss sich der mutmaßliche Killer vor dem Steyrer Landesgericht verantworten. Dem Beschuldigten droht lebenslange Haft. Ein Urteil wird noch am selben Tag erwartet.