Nach Saisonfinale
Hamilton stichelt gegen überlegenen Verstappen
Lewis Hamilton konnte sich nach dem Saisonfinale einen Seitenhieb gegen Weltmeister-Rennstall Red bull und Max Verstappen nicht verkneifen.
Red Bull war in der abgelaufenen Saison das alles überstrahlende Team, feierte in 22 Rennen unglaubliche 21 Siege. 19 davon gingen auf das Konto des nunmehrigen Dreifach-Weltmeister Verstappen, der nun bereits bei 54 Rennsiegen hält.
Mercedes erlebte hingegen eine Saison zum Vergessen. Der Rennstall blieb erstmals seit 2011 in der gesamten Saison ohne einen Rennerfolg. Noch länger ist die Durststrecke des Siebenfach-Weltmeisters, der seinen letzten von nunmehr 103 Rennerfolgen bereits vor zwei Jahren einfuhr, seither keinen Grand Prix mehr gewinnen konnte. Schließlich sind die "Silberpfeile" seit den umfassenden Regeländerungen mit der Saison 2022 kaum noch konkurrenzfähig.
"War ein besseres Gefühl"
Dass der Stachel beim WM-Dritten der letzten Saison durchaus tief sitzt, zeigen Aussagen, die Hamilton nach dem Saisonfinale von Abu Dhabi in einer Medienrunde tätigte. Der bereits 38-jährige Brite konnte sich einen Seitenhieb in Richtung Red Bull und Verstappen nicht verkneifen. Wohl nicht nur deshalb, weil zuletzt Spekulationen über eine vermeintliche Kontaktaufnahme des Hamilton-Lagers – genauer gesagt durch dessen Vater Anthony – mit dem Red-Bull-Rennstall die Runde machten. Bullen-Teamchef Christian Horner behauptete, der Vater des Siebenfach-Weltmeisters habe sich erkundigt, ob beim dominanten Team der letzten beiden Jahre ein Platz frei werde. Hamiltons Vertrag lief schließlich ursprünglich nur bis Jahresende, der Brite verlängerte im Sommer.
"Jeder Fahrer hier träumt davon, in einem Auto zu sitzen, mit dem man gewinnen kann. Und als ich jünger war und bei McLaren nicht so viel Erfolg hatte, war es sicher interessanter für mich", meinte der britische Formel-1-Star. "Aber von einer Renn-Perspektive gesehen, habe ich es genossen, zu diesem Team zu wechseln – von einem erfolgreichen Rennstall zu einem Team, das Visionen hatte zu wachsen und wo ich etwas aufbauen konnte. Als wir dann Erfolg hatten, war es ein viel besseres Gefühl", blickte Hamilton auf die dominanten Jahre zwischen 2014 und 2020 zurück.
Hamilton stichelt
"Jeder Fahrer schaut auf das Red-Bull-Auto und würde es gerne fahren. Und ich sage nicht, dass ich nicht gerne in diesem Auto sitzen und spüren würde, wie gut es ist. Aber mir würde es einfach nichts geben, wenn ich einfach in das dominanteste Auto aller Zeiten steigen würde", meinte Hamilton mit einem Seitenhieb in Richtung Verstappen. Der Unterton, der mitschwingt, ist eindeutig: Siege mit diesem derart überlegenen Auto sind weniger wert, als jahrelange Aufbauarbeit zu leisten.
Dass der Brite dabei selbst sechs seiner sieben Titel in einem überlegenen Boliden holte, lässt der 38-Jährige unter den Tisch fallen. "Meine Verlängerung hat mein Bekenntnis zum Team gezeigt. Wir hatten zwei schwierige Jahre, wenn wir nun darauf hinarbeiten, das beste Auto zu haben, wird es ein viel besseres Gefühl sein, als in einen der beiden Red Bull zu steigen. Daran zu arbeiten, sie zu schlagen, das wäre viel besser für mein sportliches Vermächtnis", so der Brite.