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Hamas will nun Palästina in Grenze von 1967

Heute Redaktion
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Die Terrororganisation Hamas, die im Gaza-Streifen herrscht, distanziert sich von der Muslimbruderschaft und gibt sich kompromissbereit. Den bewaffneten Kampf gibt sie nicht auf.

In einer angepassten Grundsatzerklärung, die der Hamas-Führer Khaled Masheel in seinem Exil in Katar vorstellte, gibt sich die radikal-islamistische Terrororganisation nun vorerst auch mit einem Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 zufrieden. Den Staat Israel werde die Hamas dennoch nicht anerkennen.

Zudem distanzierte sich die Organisation, die im Gaza-Streifen herrscht, von der islamistischen Muslimbruderschaft, aus der sie einst hervorging. Masheel betonte außerdem, dass der Kampf gegen Israel sei kein religiöser. Die Bewegung sei in einem Konflikt mit dem "zionistischen Projekt, aber nicht mit den Juden wegen ihrer Religion".

Israel hat die Ernsthaftigkeit des neuen Bekenntnisses bezweifelt. "Hamas versucht, die Welt an der Nase herumzuführen, aber das wird nicht gelingen.", sagte ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Hamas-Führer riefen "täglich zum Völkermord an allen Juden und zur Zerstörung Israels auf", sagte er.

Der von der Hamas kontrollierte Gaza-Streifen

Versuch der Annäherung an Ägypten

Experten sehen in dem neuen Programm einen Versuch, aus der politischen Isolation auszubrechen und sich an Ägypten anzunähern. Die Organisation hatte 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen.

Seitdem haben die Palästinenser de facto zwei Führungen. Im Westjordanland herrscht die gemäßigtere Fatah des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas. Die Hamas wird von den USA und der EU als Terrororganisation gesehen.

(red)