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Hamas-Terror relativiert? ORF nimmt Kinder-ZIB offline
Der Kinder-ZIB des ORF wird Relativierung des Hamas-Terrors vorgeworfen. Die Sendung wurde daraufhin offline genommen.
Unvorstellbar grausam sind die Taten der Hamas, man denke nur an die Berichte der enthaupteten Kinder-Leichen. Um so schwieriger ist es, dieses Thema eben jener Zielgruppe zu vermitteln. Ein Beitrag der an Kinder gerichteten "ZIB Zack Mini" vom Mittwoch sorgte nun aber bei vielen für Kopfschütteln.
"Dass so ein einseitiger Beitrag im ORF auf Sendung gehen kann, ist für mich völlig unverständlich. Wie kann das passieren?", twitterte etwa Kanzler-Sprecher Daniel Kosak, der die Sendung "manipulativ" nannte. "Das ist wirklich sehr daneben", findet auch Florian Klenk. Viele weitere rätselten, wie so ein Beitrag abgenickt werden konnte.
Palästina-Wording
Kurios: Schon am Dienstag gab es einen Beitrag, der als ausgewogen eingestuft wurde. Jener am Mittwoch hingegen lässt die Gräueltaten der Hamas komplett aus und fokussierte sich ausschließlich auf die Situation im Gaza-Streifen.
Die Moderatorin greift dazu den Begriff "Gefängnis unter freiem Himmel" auf, der von den Unterstützern Palästinas häufig gebraucht wird und hält fest, dass viele Menschen den Krieg "nicht überraschend" finden würden. Dass tausende Hamas-Terroristen die israelische Zivilbevölkerung angegriffen und über 1.200 Menschen getötet haben, wird nicht erwähnt.
Redaktion bedauert, aber nur "falls"
Die Reaktion des ORF folgte am Donnerstagvormittag, die entsprechende Sendung der ZIB Zack Mini wurde komplett offline genommen. "Komplizierte politische Zusammenhänge und gewaltsame Bilder kindgerecht zu erklären, gehört zum Schwierigsten was Journalismus zu bieten hat", rechtfertigen sich die Verantwortlichen in einem Statement, das stattdessen auf der Seite zu finden ist.
"Sollte im angesprochenen Beitrag der Eindruck von Relativierung entstanden sein, dann bedauert das die Redaktion. Das war selbstverständlich nicht die intendierte Absicht, der ORF benennt die Gräuel der Hamas in seinen Informationssendungen unmissverständlich." Um Missverständnisse zu vermeiden, wurde der Beitrag eben aus den Online-Verbreitungswegen entfernt.