Nahost-Konflikt

Hamas-Boss getötet: Diese Terrorchefs jagt Israel jetzt

Hamas-Anführer sind immer wieder Ziel israelischer Anschläge. Diese fünf schwer fassbaren Terroristen sind noch immer in Aktion.

Hamas-Boss getötet: Diese Terrorchefs jagt Israel jetzt
Nach dem Tod von Hamas-Boss Haniyeh werden weitere Hamas-Anführer von Israel gesucht.
"Heute"-Montage; Material: APA-Picturedesk, Reuters

Der Anführer der Hamas, Ismail Haniyeh, ist nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden in Teheran getötet worden – "Heute" berichtete. Die Residenz von Haniyeh in Teheran sei angegriffen worden, hieß es am Mittwoch auf der Webseite der Revolutionsgarden, Sepah News.

Diese Hamas-Anführer sind weiter frei

Nach dem Tod des politischen Hamas-Führers Ismail Haniyeh sind noch immer mehrere Anführer der Terrororganisation am Leben. Die meisten von ihnen sind schon mehrmals Inhaftierungen und Anschlägen entgangen.

Yahya Sinwar – Israels Staatsfeind Nummer eins

Yahya Sinwar, geboren in 1962, gilt als Führer der Hamas im Gazastreifen. Er soll sich noch immer dort aufhalten. Sinwar wurde dreimal verhaftet, mit einer Strafe von viermal lebenslänglicher Haft beim dritten Mal. Allerdings wurde er in einem Gefangenenaustausch wieder frei gelassen, woraufhin er die Führung der Hamas wieder übernahm. 2015 setzten die USA Sinwar auf ihre schwarze Liste der "internationalen Terroristen".

Seit dem Hamas-Angriff auf Israel gilt Yahya Sinwar als Israels Staatsfeind Nummer eins.
Seit dem Hamas-Angriff auf Israel gilt Yahya Sinwar als Israels Staatsfeind Nummer eins.
MAHMUD HAMS / AFP / picturedesk.com

Mohammed Deif – der Militärchef

Mohammed Deif ist Anführer der Izz al-Din al-Qassam-Brigaden, des militärischen Arms der Hamas. Er gilt als Planer des großflächigen Angriffs auf Israel vom 7. Oktober 2023. 1989 wurde er von den israelischen Behörden inhaftiert, woraufhin er die al-Qassam-Brigaden mit dem Ziel gründete, israelische Soldaten gefangenzunehmen. Nach seiner Freilassung war er am Bau von Tunneln beteiligt, die es Hamas-Kämpfern ermöglichten, vom Gazastreifen aus nach Israel einzudringen.

Auch Mohammed Deif, der als Drahtzieher für den Angriff am 7. Oktober gilt, wird von Israel gesucht.
Auch Mohammed Deif, der als Drahtzieher für den Angriff am 7. Oktober gilt, wird von Israel gesucht.
- / AFP / picturedesk.com

2000 wurde er wieder inhaftiert, konnte aber zu Beginn des zweiten palästinensischen Aufstands (Intifada) entkommen. 2024 wurde er Ziel eines israelischen Raketenangriffs, wobei sein Schicksal umstritten ist. Während die Israeli seinen Tod vermeldeten, behauptet Hamas, er würde ihre "Operationen weiterhin koordinieren".

Marwan Issa – ranghoher Militärkommandant

Der ranghohe Kommandant, der als rechte Hand von Mohammed Deif galt, stand auf der israelischen Liste der meistgesuchten Personen.

Marwan Issa bei einem Gefangenenaustausch.
Marwan Issa bei einem Gefangenenaustausch.
ZvG

In 2006 entkam er einem Attentatsversuch mit Verletzungen. Die israelischen Streitkräfte hielten ihn während der ersten Intifada fünf Jahre lang wegen seiner Aktivitäten für die Hamas fest. 1997 wurde er von der Palästinensischen Autonomiebehörde verhaftet, aber nach der zweiten Intifada im Jahr 2000 wieder freigelassen. Israelische Kampfflugzeuge zerstörten auch zweimal sein Haus während der Angriffe auf den Gazastreifen in den Jahren 2014 und 2021, wobei sein Bruder getötet wurde.

Er war Ziel desselben Raketenangriffs in 2024, der auch auf Deif abzielte. Genau wie bei Deif verkündeten Israel und ihre Verbündeten seinen Tod, doch die Hames haben dies nicht bestätigt.

Khaled Meshaal – Mitbegründer der Hamas

Der 1956 im Westjordanland geborene Khaled Meschaal gilt als einer der Gründer der Hamas. 2017 wählte die Hamas Ismail Hanija zum Nachfolger von Meshaal als Leiter ihres politischen Büros und Meshaal wurde Leiter des politischen Büros der Gruppe im Ausland.

Khaled Meschaal gilt als einer der Gründer der Hamas.
Khaled Meschaal gilt als einer der Gründer der Hamas.
KARIM JAAFAR / AFP / picturedesk.com

1997 versuchte der israelische Geheimdienst Mossad auf direkte Anweisung des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu, Meschaal zu ermorden, während er in Jordanien lebte. Mossad-Agenten injizierten ihm eine giftige Substanz. Die jordanischen Behörden entdeckten das Attentat jedoch und verhafteten zwei Mossad-Mitglieder. Der damalige jordanische König Hussein bat den israelischen Premierminister um das Gegenmittel für die Substanz, die Meshaal injiziert worden war. Auf Druck des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton stellte Netanyahu das Gegenmittel zur Verfügung, nachdem er die Bitte zunächst abgelehnt hatte.

Mahmoud Al-Zahar – der politische Führer

Mahmoud Al-Zahar wurde 1945 als Sohn eines palästinensischen Vaters und einer ägyptischen Mutter in Gaza geboren. Er gilt als einer der prominentesten Hamas-Führer und Mitglied der politischen Führung der Bewegung.

Hamas-Führer Mahmoud al-Zahar bei einer Kundgebung zum 34. Jahrestag der Hamas-Gründung 2021 in Gaza.
Hamas-Führer Mahmoud al-Zahar bei einer Kundgebung zum 34. Jahrestag der Hamas-Gründung 2021 in Gaza.
REUTERS/Mohammed Salem

1988, Monate nach der Gründung der Hamas, wurde Al-Zahar in israelischen Gefängnissen festgehalten. Er gehörte zu denjenigen, die 1992 von Israel ins Niemandsland deportiert wurden, wo er ein Jahr verbrachte. 2006 gewann die Hamas-Bewegung die palästinensischen Parlamentswahlen und Al-Zahar trat in das Außenministerium der neu gebildeten Regierung von Premierminister Ismail Hanija ein, bevor diese schließlich aufgelöst wurde. 2003 versuchte Israel, Al-Zahar zu ermorden, als ein Flugzeug eine Bombe auf sein Haus in Gaza-Stadt warf. Bei dem Anschlag wurde er leicht verletzt, sein ältester Sohn Khaled kam jedoch ums Leben.

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    Starpix / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Anführer der Hamas, Ismail Haniyeh, wurde in Teheran getötet
    • Trotz seines Todes sind mehrere andere Anführer der Hamas noch am Leben, darunter Yahya Sinwar, Mohammed Deif, Marwan Issa, Khaled Meshaal und Mahmoud Al-Zahar
    • Diese Anführer haben alle eine bewegte Vergangenheit und sind entweder mehrmals inhaftiert worden oder haben Attentatsversuche überlebt
    20 Minuten, red
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