Salzburg
Hallein unter Schock: "Häuser sind ein Totalschaden"
In kaum einem anderen Ort wütete das Unwetter am Wochenende so heftig wie in Hallein. Der Bürgermeister zeigt sich tief betroffen über die Zerstörung.
Alexander Stangassinger, Bürgermeister von Hallein, kann erstmals seit Stunden aufatmen: Die Pegel der Flüsse sind bis Montagfrüh zurückgegangen, man habe Verklausungen lösen können und es habe zwar mehrere Murenabgänge gegeben, die man weiter beobachten müsse, die größte Gefahr schein aber gebannt. "Wir haben eine Siedlung sperren müssen, in der Innenstadt haben wir mit Aufräumarbeiten begonnen", so Stangassinger im Ö1-"Morgenjournal.
Die Versorgung der Bevölkerung sei derzeit sichergestellt, in einigen Teilen der Stadt habe allerdings zwischenzeitlich der Strom abgestellt werden müssen. Die Enttäuschung darüber, dass es überhaupt zum Unglück kam, war Stangassinger anzuhören: Seit langer Zeit kämpfte Hallein um einen Hochwasserschutz, Einsprüche hatten das Projekt allerdings immer wieder verzögert. Nun sei zwar alles vom Obersten Gericht angesegnet worden, hätte man aber schon damals zu bauen beginnen dürfen, "hätten wir jetzt schon zwei Drittel fertig haben können und die Situation wäre eine andere".
„"Es sind Häuser, die sind ein Totalschaden, auch Wohnungen und Geschäfte"“
Wie groß der Schaden in Hallein wirklich ist, werde sich die nächsten Tage zeigen. Die erste Bilanz des Bürgermeisters: "Es sind Häuser, die sind ein Totalschaden, auch Wohnungen und Geschäfte." Die Stadt Hallein habe "riesige Schäden", Teile der Sommerrodelbahn und Teile der Pisten sowie Wege wurden einfach weggerissen. Auch an den Gemeinde-eigenen Immobilien wie Museen seien enorme Schäden entstanden, so Stangassinger.
Nun gehe es darum, zu helfen wo man könne. In einem Zeitraum von sechs Monaten könne man Hilfe beantragen, wobei Stangassinger einerseits die Dringlichkeit sieht, andererseits die Formalitäten verstehe, damit es zu keinem Missbrauch der Gelder komme. "Wir werden auch ein Spendenkonto einrichten", so Stangassinger. Dies müsse man "sozial gestalten, dass die, die schwächer aufgestellt sind, mehr Hilfe bekommen".