AMS-Erfolgsstory macht Mut
Halb blind, Operation, AMS – aber mit Biss zu neuem Job
Peter Hanko kam nach einem längeren Leidensweg in Göpfritz an der Wild im lokalen Bauhof unter – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Peter Hanko sagt, er sei ein "Rebell". In erster Linie denkt man aber an "vielseitig": Er arbeitete in seinem Leben bereits als Maurer, beim Sicherheitsdienst, am Bahnhof, bei der Billa-Kette, im Waldviertel als Lkw-Lenker, im Bereich Haustechnik und zuletzt in der Kräuterabteilung einer Firma.
Was sicherlich auch in ihm steckt: Er ist ein Kämpfer.
50 Prozent Sehvermögen
Denn mit 13 Jahren hatte Hanko einen furchtbaren Unfall mit einem Holzstecken. Der geriet in sein Auge, die Netzhaut erholte sich davon nie mehr. Sein insgesamtes Sehvermögen schrumpfte auf knapp über 50 Prozent. Der Unfall spielte bei den vielen Jobwechseln eine Rolle. Hanko sagt aber auch: "Ich wollte viel ausprobieren."
Unfall mit Rasenmäher
2022 passierte dem heute 58-Jährigen ein weiteres Unglück, an das er sich sein Leben lang erinnern wird. Beim Starten seines Rasenmähers im eigenen Garten in Schwarzenau (Bezirk Zwettl) rissen in der Schulter zwei Sehnen. Eine dritte, die des Bizeps', war schwer in Mitleidenschaft gezogen. Hanko verzichtete anfangs auf eine Operation. Die Beschwerden besserten sich, der Arm konnte allerdings nicht belastet werden.
Der schwere Gang in die Arbeitslose
Schlussendlich musste er doch unters Messer - und danach in eine lange Phase der Remobilisation. Den Job in der Kräuterabteilung war Hanko los. Er ging zum AMS. Zwangsläufig. Gut ging es ihm in dieser Phase nicht.
"Habe 42 Jahre gearbeitet"
"Da hast du 42 Jahre lang einen Job und auf einmal stehst daneben", erinnert sich Hanko. "Das kann es nicht sein", meinte er zu der anfänglichen Jobsuche mit Hilfe des AMS, "ich stehe hier, weil ich eine Schulterverletzung hatte und nicht, weil ich nicht arbeiten will."
Hilfe durch Gemeinde und AMS
Die Erlösung nach über einem Jahr kam 2023. Das AMS vermittelte, die Gemeinde Göpfritz suchte jemanden für den Bauhof. Bürgermeisterin Silvia Riedl-Weixlbraun (VP) und AMS-Zwettl-Leiter Kurt Steinbauer halfen. Endlich wieder Arbeit, eine geförderte Stelle, anfangs für vier Monate. "Neben Winterdienst viele Mäharbeiten", sagt Hanko, "das hat sich am Anfang wegen meines Unfalls im Garten etwas komisch angefühlt. Aber es ging dann schnell."
Ende der Förderperiode als letzte Hürde
Nach dem Ende der Förderperiode musste Hanko aber wieder zum AMS. Steinbauer setzte sich für eine Fortsetzung ein, das kranke Auge diente als Argument - und geriet das erste Mal in Hankos Leben zum großen Vorteil. Ein weiterer, längerer Lohnkostenzuschuss wurde bewilligt. Der Vater einer Tochter, der in einer Lebensgemeinschaft drei weitere Kinder großzieht, darf nun im Bauhof bleiben, bis er in Pension geht. "Ich bin sehr zufrieden", betont auch Bürgermeisterin Riedl-Weixlbraun. Dieses Gefühl teilt sie mit Hanko.
Auf den Punkt gebracht
- Peter Hanko hat trotz eines schweren Unfalls und einer langen Leidensgeschichte durch seine Beharrlichkeit und Unterstützung vom AMS und der Gemeinde Göpfritz an der Wild einen neuen Job im örtlichen Bauhof gefunden, der ihm eine langfristige Perspektive bietet
- Seine vielseitigen Erfahrungen und sein Kampfgeist haben ihm geholfen, diese neue Chance zu nutzen