Wien
Häuser in Gefahr: "Wissen nicht, wie es weitergeht"
Simmeringer Gemeindebauten drohen einzustürzen, die Mieter mussten aus ihren Wohnungen. "Ich hatte nur Gewand bei mir", klagt Gabriela (58).
In der Weißenböckstraße (Simmering) herrscht Aufregung, seit vergangenem Donnerstag ist nichts mehr wie zuvor. Die Mieter wurden von Wiener Wohnen informiert, dass "Gefahr in Verzug" sei und sie ihre Wohnungen verlassen müssten – wir berichteten. Grund seien veraltete Kellerdecken, es herrschte Einsturzgefahr!
"Wohnen bei Bekannten"
"Wir hatten nur zwei Stunden, um unsere Sachen zu packen, die Baupolizei stand vor unserer Türe", erzählt Gabriele, die im Gespräch mit "Heute" fassungslos vor ihrem Haus steht. "Wir sind zu einem Bekannten gezogen. Mitnehmen durfte ich nur ein bisschen Gewand für mich und meinen Sohn." Seit 45 Jahren wohnt Gabriela in der Siedlung. Eine Ersatzwohnung sei ihr angeboten worden, diese sei jedoch unmöbliert.
"Mein Enkel weint die ganze Zeit"
"Ich bekomme nur 2.000 Euro von der Gemeinde, wie soll ich davon leben?", fragt sie. "Mein zehnjähriger Enkel weint, wir haben keine Informationen wie es weitergeht!" Wie ihr geht es derzeit mehreren Mietern. Ein Betroffener, der anonym bleiben will, erzählt: "Ich durfte auch nur kurz in die Wohnung. Wir kamen in ein Hotel, aber das war eine Zumutung. Kein Kühlschrank, kein Kasten zum Absperren, nichts." Sie hoffen nun alle, wieder möglichst bald in ein sicheres Zuhause zurückkehren zu können.