Presslufthammer im Einsatz

Häftlinge in Wien von Baulärm "belastet"

Aktuell werden das Straflandesgericht und die zugehörige Justizanstalt Josefstadt saniert. Eine Belastung für die Häftlinge, so die Volksanwaltschaft. 

Wien Heute
Häftlinge in Wien von Baulärm "belastet"
Gefangenenhauses beim Landesgericht für Strafsachen Wien wird umgebaut.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Die Umbauarbeiten stellen sowohl für Personal als auch für Insassen eine Belastung dar. Besonders betreffen würde der Lärm die psychisch kranken Häftlinge, so die zuständige Volksanwältin Gaby Schwarz (VP). 

Sanierung bei laufendem Betrieb

"Für die ist die Situation furchtbar", meinte auch Peter Kastner, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter der Volksanwaltschaft, gegenüber APA und Orf. Denn es handelt sich um eine Bestandssanierung bei laufendem Betrieb. Den damit einhergehenden Lärm müssen vor allem jene aushalten, "die dort Tag und Nacht eingesperrt sind", so Kastner. 

Das betrifft nicht nur Untersuchungshäftlinge und Strafgefangene sondern auch kranke Menschen, denn die JA Josefstadt wird als Sonderkrankenanstalt geführt. Insgesamt haben hier 1.057 Insassen Platz. 

Besondere Belastung für Schizophrenie-Patienten

Weil der Maßnahmenvollzug ebenfalls mit einem enormen Druck kämpft, dient die JA Josefstadt derzeit als Außenstelle des forensisch-therapeutischen Zentrums in Göllersdorf. Dort werden zurechnungsunfähige Personen mit schwerwiegender und nachhaltiger psychischer Erkrankung betreut. Das sind jene die als nicht schuldfähig gelten, weil sie eine mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe bedrohte Tat unter dem Einfluss einer schwerwiegenden und nachhaltigen psychischen Erkrankung begangen haben und somit nicht bestraft werden können. 

80 dieser Fälle sind derzeit in der Josefstadt untergebracht. Dazu gehören etwa auch Menschen, die unter schizophrenen Erkrankungen leiden. "Sie müssen sich vorstellen, wenn da neben ihnen der Presslufthammer geht, was das für die auch vom Leidensdruck her bedeutet, das können wir uns gar nicht ausmalen", so Kastner abschließend. 

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