"Bin Bitcoin-Millionär"
Häftling bestellte in Zelle Diamanten um 2,5 Mio. Euro
Vom Gefängnis aus wollte der 40-Jährige einen Privatjet buchen und Diamanten bestellten – nun stand er in Wien wegen Betrugs vor Gericht.
Ein 40-Jähriger konnte es einfach nicht lassen. Der Mann war im Jänner 2021 wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs zu drei Jahren Haft verurteilt worden, nun stand er schon wieder wegen Betrugs vor Gericht. Der Mann soll im Gefängnis einen Juwelier angeschrieben habe, interessierte sich für Edelsteine, die er sich in Wirklichkeit nie leisten konnte.
"Bin ein Bitcoin-Millionär"
Der Häftling gab deshalb an, "Bitcoin-Millionär" zu sein und Diamanten um 2,5 Millionen Euro kaufen zu wollen. Auf einem Freigang sah er sich die funkelnden Edelsteine in dem Geschäft dann tatsächlich an. Er erzählte, er habe 4,5 Millionen Euro auf einem Konto liegen, gaukelte vor, ein Firmengeflecht in London zu haben und den "Deal jetzt finalisieren" zu wollen. Aus dem Geschäft wurde trotzdem nichts. Der Häftling träumte weiterhin von Reichtum, versuchte als nächstes einen Privatjet aus dem Häf’n zu buchen. Auch hier blieb es aber bei dem Versuch.
Freispruch vor Gericht
Er habe sich in der Welt der Reichen und Schönen bewegen wollen, heißt es laut APA in der Gerichtsentscheidung. Der Häftling habe versucht sich als "reichen Mann" darzustellen und über sein Versagen hinwegzutäuschen. Es sei ihm nur um die Inszenierung gegangen, er habe weder den Flug antreten noch die Diamanten wirklich haben wollen. Deshalb sei auch keine Bereicherungsabsicht erkennbar. Glück für den 40-Jährigen, der von Anwalt Amir Ahmed verteidigt wurde. Der Verdächtige wurde vom Vorwurf des Betrugs rechtskräftig freigesprochen – und aus der Haft entlassen. Sein Anwalt hofft, dass er nicht wieder hinein kommt.
Auf den Punkt gebracht
- Ein 40-jähriger Häftling in Wien stand vor Gericht, weil er versucht hatte, Diamanten im Wert von 2,5 Millionen Euro aus seiner Gefängniszelle heraus zu bestellen und einen Privatjet zu buchen
- Er behauptete, ein Bitcoin-Millionär zu sein und machte großspurige Angaben über sein Vermögen, um den Schein eines reichen Mannes vorzugaukeln
- Letztendlich wurde er jedoch rechtskräftig vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen und aus der Haft entlassen