Wien

Hacker's 1.Termin nach Sturz führt in die Neurologie 

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ist zurück. Trotz Schmerzen kam er heute in die Klinik Floridsdorf, um die neue Neurologie-Station zu eröffnen. 

Louis Kraft
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    He's back: Nach seinem schweren Sturz Mitte September absolvierte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) heute seinen ersten Außentermin. Trotz Schmerzen eröffnete er gemeinsam mit der Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes, Evelyn Kölldorfer-Leitgeb (l.) und Neurologie-Vorstand Peter Lackner (r.) die nun fertiggestellte neue Neurologie-Abteilung in der Klinik Floridsdorf.
    He's back: Nach seinem schweren Sturz Mitte September absolvierte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) heute seinen ersten Außentermin. Trotz Schmerzen eröffnete er gemeinsam mit der Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes, Evelyn Kölldorfer-Leitgeb (l.) und Neurologie-Vorstand Peter Lackner (r.) die nun fertiggestellte neue Neurologie-Abteilung in der Klinik Floridsdorf.
    PID/David Bohmann

    Es war ein Stolpern mit Folgen: Mitte September stürzte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zuhause so unglücklich, dass er sich eine heftige Hüftprellung sowie eine Fraktur eines oberen Brustwirbels zuzog. Wochenlang musste der Ressort-Chef das Bett hüten, Außentermine waren verboten.

    Doch nun ist er zurück. Noch mit Schmerzen und leichten Problemen beim Gehen, eröffnete der "unkaputtbare" Stadtrat die neue Neurologie-Station in der Klinik Floridsdorf. Hacker betonte die Notwendigkeit der neuen Abteilung: "Neurologische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Etwa 5.000 Menschen erleiden in Wien jährlich einen Schlaganfall. Der Schlaganfall ist zudem die dritthäufigste Todesursache. Deshalb haben wir uns entschieden, die neurologische Versorgung in Wien auszubauen.

    Schwerpunkt auf Akutversorgung von Schlaganfällen

    Das Angebot der neuen Station deckt das gesamte Leistungsspektrum der Neurologie ab. Ein großer Schwerpunkt liegt dabei auf der Akutversorgung, zum Beispiel von Schlaganfällen. Aber auch die Diagnose und Therapie anderer neurologischer Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Epilepsie oder Kopfschmerzen gehören zum Leistungsportfolio.

    Bereits seit dem 5. Juli werden neurologische Patienten in der Klinik Floridsdorf behandelt, die neu geschaffene Abteilung wurde seither langsam hochgefahren. Nach letzten Adaptierungsarbeiten im Sommer kann jetzt der Vollbetrieb starten.

    Jede Region Wiens nun mit Schlaganfalleinrichtungen

    In Betrieb gehen 24 stationäre Norm-Betten, sowie sechs Schlaganfallbetten, so genannte Stroke-Unit- Betten, und vier Betten zur neurologischen Akutnachsorge. Das Personal unter der Leitung des medizinischen Abteilungsvorstandes Peter Lackner kommt zum Teil aus der Klinik Penzing. Im Zuge der geplanten Absiedelung und der damit verbundenen Leistungsverlagerung wird der Schwerpunkt in der Klinik Penzing künftig noch mehr auf der neurologischen Frührehabilitation liegen.

    "Für die Klinik Floridsdorf bedeutet dieses zusätzliche Angebot eine sinnvolle Ergänzung des Leistungsportfolios. Enge Zusammenarbeit gibt es vor allem mit der Herz- und Gefäßchirurgie, der Kardiologie, der Radiologie und der Zentralen Notaufnahme", betont die Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes, Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Im Wiener Gesundheitsverbund gebe es nun in jeder Region zwei Schlaganfalleinrichtungen. Die Schlaganfall-Betten wurden von 34 auf 40 Betten aufgestockt, so Kölldorfer-Leitgeb.

    In Wien gebe es rund um die Uhr eine flächendeckende Versorgung von Schlaganfallpatienten, wurde betont. Auf diese Weise sei gewährleistet, dass per Rettung jeder Schlaganfallpatient in kürzest möglicher Zeit zum nächsten freien Stroke-Unit-Bett gebracht wird.

    Zeitfaktor entscheidend, Rettung fährt bis in den Schockraum

    "Bei der Schlaganfallversorgung zählt jede Minute", erklärt Neurologie-Vorstand Peter Lackner. Er spricht von der so genannten door-to-needle-time: Je schneller eine Patient behandelt werde, umso größer sei die Wahrscheinlichkeit, den Schlafanfall ohne bleibende Schäden zu überstehen. Der Vorteil in der Klinik Floridsdorf liege ganz klar daran, dass derartige Prozesse bereits bei der Planung mitgedacht wurden. So könne die Rettung etwa mit der Rettungsliege direkt in den Schockraum fahren, ohne den Patient umlagern zu müssen. "Nach einer medizinischen Ersteinschätzung erfolgt per Computertomographie die Diagnose. Sollte ein Schlaganfall diagnostiziert werden, kann die Therapie noch im Schockraum eingeleitet werden. Nach einer ersten Stabilisierung und Medikation geht es vom Schockraum über einen Lift direkt auf die hochspezialisierte Stroke Unit", so Lackner.