Wien

Hacker will trotz steigender Zahlen Schanigärten öffnen

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker spricht sich trotz steigender Zahlen für eine Schanigarten-Öffnung Ende März aus.

Heute Redaktion
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Schanigarten in Wien (Symbolbild)
Schanigarten in Wien (Symbolbild)
Ernst Weingartner / picturedesk.com

Am Montag findet erneut ein großer Regierungsgipfel mit Experten, Landeshauptleuten und Opposition statt. Angesichts der steigenden Corona-Zahlen wird es wohl keine großen Lockerungen geben. In einigen Regionen ist eher von Verschärfungen die Rede. Am 27. März wäre die Schanigarten-Öffnung geplant gewesen.

Auch in der Bundeshauptstadt ist die Lage angespannt. Ärzte berichten schon seit mehreren Tagen von überfüllten Intensivstationen. Nicht notwendige Operationen werden bereits verschoben.

"Möglichkeiten bieten, sich unter freiem Himmel zu treffen"

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker möchte dennoch die Schanigärten öffnen. "Wir können von der Bevölkerung nicht verlangen, monatelang eingesperrt zu bleiben, wir müssen ihr Möglichkeiten bieten, sich unter freiem Himmel zu treffen", erklärte er gegenüber der "Presse" (Online-Ausgabe). "Ich bleibe dabei und halte es für machbar, Schanigärten ab Ende März zu öffnen."

Aus Regierungskreisen hört man, dass man weitere Maßnahmen regional je nach Infektionsgeschehen differenzieren will. Die Corona-Kommission empfahl ein 3-Zonen-Modell. Vorarlberg bleibt locker, Tirol, Kärnten und die Steiermark dürfen sanft öffnen, der Rest erlebt Verschärfungen. Backstage-Bericht: Das neue Zonen-Modell für Österreich >>

Ob dieses Modell so beschlossen wird, bleibt fraglich. Die Mutationen wirken sich ebenfalls dramatisch auf die Corona-Lage aus. Sie seien deutlich ansteckender und aggressiver, weshalb Patientinnen und Patienten viel früher auf die Intensivstation kämen. In Wien ist die britische Mutation schon zu 90 Prozent verbreitet.

"Vollbesetzte Oper derzeit undenkbar"

"Mit der ansteckenderen britischen Mutante sehen wir ein neues Gesicht der Pandemie. Schon im Februar war klar, dass sie die bisher dominierende Variante ablösen würde", meint Hacker. "Dennoch müssen wir die Verhältnismäßigkeit wahren und eine gescheite Balance finden." Ihm sei es lieber, Treffen finden in einem regulierten als in einem nicht regulierten Umfeld statt - "denn treffen werden sie sich ohnehin. Ich rede ja nicht von einer vollbesetzten Oper, das ist derzeit undenkbar".

Weiteren Verschärfungen wie etwa eine Home-Office-Pflicht lehnt der Gesundheitsstadtrat ab: "Eine Supermarktkassiererin kann nicht von zu Hause aus arbeiten, oder ein Handwerker."

Man müsse die Lebensrealitäten der Durchschnittsbevölkerung berücksichtigen. "Für viele bedeutet Homeoffice, in der Küche arbeiten zu müssen - mit drei schulpflichtigen Kindern. Bei manchen Experten frage ich mich, ob sie die Lebensrealitäten jener Personen kennen, die ihre Wohnungen putzen und ihnen den Kaffee bringen. Man kann von mir nicht erwarten, Politik gegen die Menschen zu machen."

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