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Haartest: Analyse zum Nachweis für Drogenkonsum

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die Haare fungieren wie ein biologischer Fahrtenschreiber für Drogen, Arzneimittel, Giftstoffe oder Metalle. Diese Substanzen werden kontinuierlich während des Wachstums in die Haare eingelagert und können später nachgewiesen werden.

In der praktischen Abstinenzkontrolle sind vor allem Alkohol, Drogen und Psychopharmaka von Interesse. Die Nachweisempfindlichkeit ist für einzelne Substanzen sehr unterschiedlich, so dass eine konkrete Begutachtung des Einzelfalls im Vergleich mit Referenzdaten erforderlich ist.  

Damit die Ergebnisse der Analyse vor Gericht anerkannt werden, müssen Urin- und Haarproben von autorisierten Personen entnommen werden. Zu diesem Personenkreis gehören Ärzte, Toxikologen oder auch eigens hierfür geschultes Laborpersonal.

Lichtbild mitbringen

Vor der Probenentnahme selbst muss der Probennehmer per Lichtbildabgleich sicherstellen, dass der Probengeber auch die Person ist, welche den Nachweis erbringen muss. Daher ist es Pflicht seinen Ausweis zur Probenentnahme mitzubringen. In besonders wichtigen Fällen können zur Identitätssicherung der Fingerabdruck genommen und ein aktuelles Foto des Probanden gefertigt werden. Nach der Probenentnahme muss der Probennehmer sicherstellen und beglaubigen, dass der Probengeber nicht mehr mit der Probe in Berührung kommen konnte. 

Das kostet Haarprobe

Die Standarduntersuchung einer Haarprobe auf die typischen Missbrauchsdrogen Cannabis, Kokain, Amphetamine und Opiate einschließlich Begutachtung kostet 180 Euro (inkl. MwSt). Die Standarduntersuchung einer Haarprobe auf Ethylglucuronid einschließlich Begutachtung kostet 130 Euro (inkl. MwSt). Siehe dazu auch den Bereich Bestellung Haaranalysen. 

Rund 2 Wochen Wartezeit

Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer einer Haarprobe bis zum Gutachten beträgt im Regelfall 2 Wochen. Für einen Abstinenzbeleg (Alkohol) sind aber in der Regel mehrere Haarproben im Rahmen eines Abstinenzkontrollprogrammes erforderlich.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Haar- und Harntest bestehen darin, dass der Nachweis über Haare ein größeres Zeitfenster bietet und der Test schwerer manipuliert werden kann. Opiate, Kokain, Amphetamine und Ecstasy-Wirkstoffe, werden rasch ausgeschieden und können im Urin für gewöhnlich 72 Stunden nach dem Konsum nicht mehr nachgewiesen werden.