Oberösterreich
"Haarsträubend" – Shampoo jetzt schon dreimal so teuer
Es ist zum Verzweifeln: Immer mehr Menschen können sich ihr Leben kaum mehr leisten. Eine AK-Untersuchung untermauert jetzt den Preiswahnsinn.
Die Teuerung schlägt seit Monaten hohe Wellen, eine Ende ist kaum in Sicht. Besonders schlimm: Selbst traditionell günstige Produkte kosten nun deutlich mehr.
Der aktuelle Preismonitor der Arbeiterkammer Oberösterreich belegt: Die extremen Anstiege gehen quer durch alle erhobenen Super- und Drogeriemärkte. Egal, ob im stationären Handel oder online – es heißt quasi überall viel tiefer in die Tasche greifen.
Die ernüchternden Zahlen (Vergleich März bzw. April 2002 und 2023): Bei Billa Plus etwa sind eigentlich preiswerte Lebens- und Reinigungsmittel im Schnitt um rund 37 Prozent gestiegen. Für günstige Drogeriewaren im Online-Shop von Müller muss man um etwa 76 Prozent mehr berappen.
Was ins Auge sticht: Sparefrohs können viel seltener auf Eigenmarken zurückgreifen. Kunden bleibt dann nichts anderes mehr übrig, als die ohnehin schon kostspieligeren Markenprodukte ins Einkaufswagerl zu legen.
Die Konsumentenschützer listen mehrere Extrembeispiele auf:
Clever-Fischstäbchen (450 Gramm) hatten im März des Vorjahres noch 1,99 Euro gekostet. Jetzt zahlte man für das preiswerteste vergleichbare und verfügbare Produkt der Marke Billa 4,49 Euro – ein Anstieg von fast 126 Prozent.
Das Bellasan-Sonnenblumenöl von Hofer kostete im Vorjahr 1,50 Euro pro Liter. Nun waren es 3,25 Euro und damit um knapp 117 Prozent mehr.
Im März 2022 zahlte man für das Haarshampoo von S-Budget noch 14 Cent pro 100 Milliliter. Das zuletzt bei Spar verfügbare preiswerteste Shampoo von Beauty Kiss machte 40 Cent aus. "Eine haarsträubende Erhöhung" von zirka 186 Prozent, so die AK.
Penny verlangte im vergangenen Jahr für Today-Zahnpasta (125 Milliliter) 0,59 Euro. Im März 2023 musste man für das günstigste erhältliche Produkt von Blend-A-Med 1,49 Euro berappen. Das sind um gut 153 Prozent mehr.
Den gesamten AK-Preismonitor findest du hier zum Download.
Website enthüllt Preis-Wahnsinn
Wie stark sich die Preisspirale in den Supermärkten nach oben dreht, enthüllt jetzt auch eine Website. Die oberösterreichische SPÖ drängt auf wirksame Gegenmaßnahmen.
Im sogenannten Preisradar des Landes Oberösterreich lassen sich bereits seit Jahren die Kosten für verschiedene Haushaltsartikel und Lebensmittel vergleichen. Neun verschiedene Supermärkte sind im System enthalten. Ein Beispiel für die enorme Teuerung: Für einen halber Liter Speiseöl musste man Anfang dieses Jahres 3,99 Euro zahlen. Vor drei Jahren waren es nur 2,19 Euro.