Salzburg

Gynäkologe will Abtreibungspille rezeptfrei machen

Laut dem Leiter der Salzburger Gynmed-Ambulanz, Christian Fiala, soll die Abtreibungspille an ungewollt schwangere Frauen rezeptfrei abgegeben werden.

Heute Redaktion
Der Zugang zu Abtreibungspillen soll damit für Frauen erleichtert werden.
Der Zugang zu Abtreibungspillen soll damit für Frauen erleichtert werden.
Getty Images (Symbolbild)

Vor wenigen Tagen wurde in der USA der Zugang zu Abtreibungspillen, durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA erleichtert. Dort bekommen Frauen die Medikamente auf Rezept in ausgewählten Apotheken. In Österreich dürfen jedoch derzeit nur niedergelassene Frauenärzte und Krankenhäuser die Tabletten für einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch ausgeben. Nun will Christian Fiala, der Leiter der GynMed-Ambulanz im Salzburger Uniklinikum, fordern, dass die Medikamente rezeptfrei in Apotheken zur Verfügung stehen.

Abbruch gleiche einer Fehlgeburt

Fiala erklärt, dass der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch einer Fehlgeburt gleiche. „Wenn wir wissen, dass der medikamentöse Abbruch denselben Prozess wie eine Fehlgeburt auslöst, dann stellt sich die Frage, warum wir das Thema nicht gleich auch gesellschaftlich gleich handhaben. Wenn Frauen einen Spontanabort selbst managen können und medizinische Unterstützung nur dann in Anspruch nehmen, wenn sie sie brauchen, dann sollten wir aus medizinischer Sicht das Gleiche beim medikamentösen Abbruch machen“, sagt Fiala. Der medikamentöse Abbruch habe außerdem den Vorteil, dass betroffene Frauen sich auf den Schwangerschaftsabbruch vorbereiten können.

Gesetzliche Fristen

In Österreich gilt für Schwangerschaftsabbrüche die sogenannte Fristenlösung. Demnach ist eine Abtreibung bis zum dritten Schwangerschaftsmonat legal. Diese Fristen würden betroffene Frauen aber nicht ausreizen.