Wien

Grünes Licht für Verbindungsbahn in Hietzing

Nach dem positiven UVP-Bescheid ist nun bei der S80 alles auf Schiene. Künftig soll man so in 30 Minuten durch die Stadt kommen.

Louis Kraft
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Nach dem positiven UVP-Bescheid ist bei der Attraktivierung der S80 nun alles auf Schiene.
Nach dem positiven UVP-Bescheid ist bei der Attraktivierung der S80 nun alles auf Schiene.
ÖBB/Feuchtenhofer

Lange wurde über die Attraktivierung der Verbindungsbahn in Hietzing diskutiert, nun ist aber alles auf Schiene. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) hat heute, Mittwoch, einen positiven Bescheid im Umweltverträglichkeits-Prüfungsverfahren (UVP) für das geplante ÖBB-Projekt zwischen Wien Hütteldorf und Wien Meidling erlassen.

In einer halben Stunde von Ost nach West

Die Attraktivierung der Verbindungsbahn auf der Schnellbahnlinie S80 zwischen Hütteldorf und Aspern Nord macht einen 15-Minuten-Takt möglich, heißt es bei den ÖBB. So entstehe eine neue, leistungsfähige Verbindung, die die Fahrgäste jede Viertelstunde in nur 30 Minuten von West nach Ost quer durch die Stadt bringt. Und eine Anbindung an alle fünf Wiener U-Bahn-Linien und den Hauptbahnhof (Favoriten) gewährleistet. Durch zwei neue und eine modernisierte Haltestelle, die alle bestens mit den anderen Öffis vernetzt sind, soll der öffentliche Nahverkehr in Hietzing künftig besser nutzbar sein.

Eingereicht wurde die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) des komplexen Bahnprojekts im Sommer 2020. Nach Einbringung zusätzlicher, seitens der UVP-Sachverständigen nachgeforderter Unterlagen, fand die mündliche UVP-Verhandlung im Sommer 2021 statt.
Im Rahmen des UVP-Verfahrens wurden zahlreiche Stellungnahmen von Privaten sowie von vier Bürgerinitiativen (wir haben berichtet) eingebracht und abschließend behandelt.

Fertigstellung der neuen S80 für Ende 2028 geplant

Auch weiterhin sind weitere rechtliche Verfahren auf Bundesebene nicht ausgeschlossen. Aufgrund der langen Vorlaufzeiten, insbesondere für Gleissperren sowie unter Berücksichtigung weiterer Projekte im Großraum Wien, legten die ÖBB den Beginn der Hauptbauarbeiten nun mit Anfang 2024 und die Fertigstellung mit Ende 2028 fest.

In Abstimmung mit der Stadt Wien und dem Bezirk wird als nächster Schritt der Gestaltungswettbewerb in Form eines österreichweiten Ideenwettbewerbs ausgelobt. Erste Zwischenergebnisse aus dem Wettbewerb sollen bereits im Sommer öffentlich präsentiert werden, feststehen werden die Siegerprojekte voraussichtlich im Herbst.

Rote Freunde und türkise Bestürzung in Hietzing

Erfreut über den Bescheid zeigt sich der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, Gemeinderat Gerhard Schmid. Das Ziel sei es immer gewesen, mehr Menschen davon zu überzeugen, auf die umweltfreundlichen Öffis umzusteigen. Der UVP-Bescheid sei "ein Meilenstein in der Projektentwicklung". Mit kürzeren Intervallen, einer leiseren Bahnführung und neuen Stationen wird die Verbindungsbahn bei den Menschen punkten", ist Schmid überzeugt.

Er ist sicher, dass die Attraktivierung der Verbindungsbahn "ein ökologisches Vorzeigeprojekt" wird. Zehntausende Menschen zusätzlich könnten dann in kurzer Zeit bequem das Stadtzentrum und die großen Erholungsräume der Stadt erreichen. "Ich habe lange für die Attraktivierung der Verbindungsbahn für meinen Bezirk gekämpft und freue mich, dass wir nun einen gehörigen Schritt weitergekommen sind".

"Bestürzt" reagiert hingegen Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP). Gegenüber ORF Wien erklärt sie "unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt". Sie befürchtet, dass auf der neuen Verbindungsbahnstrecke nach Fertigstellung 15 Prozent des gesamten Güterzugverkehrs aus dem Lainzer Tunnel in Hochlage durch Hietzing donnern werden.

"Tatsache ist, dass durch die Schließung der Querungen die Durchlässigkeit innerhalb des gesamten Bezirks für die gesamte Wohnbevölkerung massiv verschlechtert wird und zwar für die kommenden 100 Jahre und darüber hinaus", so Kobald weiter, die ankündigt, die Bürgerinitiativen und Anrainer im weiteren Instanzenzug "bestmöglich mit Informationen" zu unterstützen.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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