Wien

Grüne fordern Gratis-Öffis und Gratis-Bäder bei Hitze

Die Wiener Grünen starteten die Kampagne "Ab wann lässt dich die Hitze nicht mehr kalt?“ Sie fordern darin kostenlose Abkühlung in Öffis und Bädern.

Heute Redaktion
"Ab wann lässt dich die Hitze nicht mehr kalt?" - die Grünen-Kampagne geht bis August und stellt ein 8-Punkte-Plan vor, damit sich alle im Stadtgebiet Wien abkühlen können. Der Grünen-Parteivorsitzender Peter Kraus und die Grünen-Parteivorsitzende Judith Pühringer stellten den 8-Punkte-Plan am Dienstag vor.
"Ab wann lässt dich die Hitze nicht mehr kalt?" - die Grünen-Kampagne geht bis August und stellt ein 8-Punkte-Plan vor, damit sich alle im Stadtgebiet Wien abkühlen können. Der Grünen-Parteivorsitzender Peter Kraus und die Grünen-Parteivorsitzende Judith Pühringer stellten den 8-Punkte-Plan am Dienstag vor.
Sabine Hertel

Dieses Jahr hat der Sommer etwas Anlauf gebraucht – aber jetzt ist er da: Ständig über dreißig Grad – Hitzetage und Tropennächte mit über 25 Grad sind wie im vergangenen Jahr auch 2023 keine Ausnahmen mehr. Manche freut es. Anderen macht die Hitze sehr zu schaffen. Dabei sei das auch eine soziale Frage, meine die Grünen. "Mittlerweile sterben in Österreich mehr Menschen an der Hitze als bei Verkehrsunfällen", so die Grünen.

Nicht jeder könne sich Abkühlung leisten, so das Argument für den nun vorgestellten "8-Punkte-Plan gegen die Hitze", den die Grünen am Dienstag vorstellten. Der Plan sieht vor, dass alle gesellschaftlichen Gruppen in der Großstadt Wien eine Möglichkeit zum Runterkühlen haben sollen – kostenlos.

"Nicht alle Menschen in Wien haben dieselben Möglichkeiten, sich vor der Hitze zu schützen – etwa durch Klimaanlagen oder teure Isolierungen. Oft fehlen Abkühlorte in der unmittelbaren Umgebung wie Parks und beschattete Plätze. Wir müssen jetzt darauf schauen, dass wir klimasozial handeln und Klimagerechtigkeit in der Stadt gerade im dicht verbauten Gebiet beginnt", so die Grünen-Parteivorsitzende Judith Pühringer am Dienstag.

Damit jeder etwas von dem Plan mitbekommt, wird die Kampagne der Grünen sowohl auf Social Media Plattformen wie Youtube, Facebook, Instagram, Twitter und Tiktok ausgespielt als auch durch Poster, Sticker und Flyern in ganz Wien beworben.

"Hitzetage sind Folge der Klimakrise"

"Die zunehmenden Hitzetage sind direkte Auswirkungen der Klimakrise. Im vergangenen Sommer wurden in Wien 36 Hitzetage mit über 30 Grad gezählt. Der Sommer 2022 war einer der heißesten der Messgeschichte und auch heuer drohen wieder Spitzentemperaturen", so die Grünen. Am Dienstag starteten sie ihre Hitzekampagne "Ab wann lässt dich die Hitze nicht mehr kalt?“ Die Kampagne der Grünen läuft bis Ende August.

"Es geht jetzt um schnelle Abhilfe und um Vorsorge für die nächsten Generationen. Jeder entsiegelte Straßenmeter ist ein Gewinn, jeder Baum eine natürliche Klimaanlage. Weg mit dem alten Denken, her mit neuen Perspektiven nach der Devise: Raus aus dem Beton und Asphalt der Stadtautobahn, der Markthalle und der Praterstraße und rein in ein Wien, in dem der Klimaschutz an allererster Stelle steht", so der Grünen-Parteivorsitzende Peter Kraus.

Der Stadtraum als Ort der Abkühlung - die Grünen fordern Maßnahmen
Der Stadtraum als Ort der Abkühlung - die Grünen fordern Maßnahmen
Sabine Hertel

Der 8-Punkte-Plan der Grünen gegen die Hitze

➤ Beton aufbrechen: Beton ist DER Hitzespeicher schlechthin. An den besonders heißen Orten in Wien müssen Betonflächen entsiegelt und begrünt werden. Das beste Beispiel ist die Zweierlinie, die die Grünen Wien in einen Grünen Boulevard verwandeln wollen.

➤ Grüner Baum-Masterplan: Bei jedem Umbau und jeder Straßensanierung sollen neue Bäume gepflanzt werden. 100.000 neue Bäume soll es für Wien geben
Gratis Öffis und Gratis Bäder an Hitzetagen in Wien mit Beschattung bei Haltestellen der Wiener Linien und vor Bäder-Kassen.

➤ Klimaoasen zum Durchschnaufen: Mehr Schattenbankerl und Schattenzonen in der ganzen Stadt.

➤ Gratis Wasserflaschen auffüllen: Mit der Aktion “Dei Durscht is mir net Wurscht” der Grünen Wirtschaft kann man seine Wasserflasche in Geschäften auffüllen lassen. Hier: https://wasser.greenmaps.at/. Wir laden die Wirtschaftstreibenden ein, dass in Hitzephasen in den Sommermonaten gratis Wasserauffüllen ermöglicht wird.

➤ Coole Straßen für heiße Grätzeln: Das Konzept der abgesperrten Straßen mit Freiraum und Sprühanlagen war 2020 sehr beliebt, wurde aber von Rot-Pink eingestellt. Es soll wiederbelebt werden.

➤ Kühles Rathaus: Türen auf und das Rathaus zum Kühlhaus für alle machen! Das gilt auch für Bezirksämter, Bildungseinrichtungen und Altersheime etc.

➤ An die Vulnerabelsten denken: Neben Schattenplätzen in der Stadt braucht es Notschlafstellen auch im Sommer. Aber am besten ist immer eine eigene Wohnung, deshalb wollen wir “Housing First” ausbauen.

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