Wien

Großprojekt Heumarkt – nun legen sich die Neos quer

Seit 2012 wird debattiert: Der Hick-Hack um das Bauprojekt am Heumarkt nimmt kein Ende. Die Neos stellen sich nun gegen den Koalitionspartner.

Heute Redaktion
Laut aktuellster Pläne, soll der Heumarkt so umgebaut werden. Die Neos wollen das "ok" der UNESCO abwarten, bevor gebaut wird.
Laut aktuellster Pläne, soll der Heumarkt so umgebaut werden. Die Neos wollen das "ok" der UNESCO abwarten, bevor gebaut wird.
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Es scheint eine unendliche Geschichte zu sein: Seit über zehn Jahren ist die Causa Heumarkt in aller Munde. Das Großprojekt hat es in sich: Auf dem Areal des Hotels Intercontinental soll ein Wohnturm inklusive Ausblick über die City entstehen. Wie hoch – das war Anlass zur Debatte, die sogar die Unesco auf den Plan rief – Wien geriet auf die rote Liste. Letztendlich schlug man eine Höhe von 56,5 Meter vor.

Neos fordern eine "tragfähige Lösung"

Nun wird das nächste Kapitel aufgeschlagen. Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, soll sich Neos-Chef Christoph Wiederkehr querlegen. Eine Baubewilligung gibt es erst, wenn eine Mehrheit im Landtag besiegelt, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung benötigt wird. Am 16. Mai verweigerten die Neos bereits die Zustimmung – das würden sie auch weiter tun, bis es grünes Licht von der Unesco gibt, weiß die "Krone".

Man habe habe darauf gedrängt, dass vor Erlass des Bescheides noch die "Draft Decision" des Welterbe-Komitees abgewartet wird. Das Ergebnis zeige, dass das vorliegende Projekt nicht welterbekonform sei und "in seinem Volumen redimensioniert werden muss". Sonst verliere Wien seinen Welterbe-Status. Das Weltkulturerbe sei ein völkerrechtlicher Vertrag, der berücksichtigt werden müssen, um das historische Stadtbild zu schützen. Die Neos fordern eine "tragfähige Lösung".

Opposition auf Neos-Seite

Unterstützung gibt es von der Opposition: "Spät, aber doch dämmert es den Neos, dass in der Causa Heumarkt einiges falsch gelaufen ist. Jetzt muss auch der Bürgermeister aufwachen und zum Weltkulturerbe Stellung beziehen", so ÖVP-Planungssprecherin Elisabeth Olischar. "Würde das umstrittene Heumarkt-Projekt so gebaut werden, wie medienwirksam präsentiert, würde Wien letztendlich den Welterbe-Status verlieren. Seit sechs Jahren befindet sich Wien auf der Roten Liste der gefährdeten Welterbestätten – sechs Jahre, in denen es die Stadt einfach nicht geschafft hat, einen Weltkulturerbe-konformen Entwurf des Projektes zu erarbeiten."

Auch die FPÖ Wien äußerte sich positiv zur "Heumarkt-Blockade" der Neos. Planungssprecher Toni Mahdalik betont jedoch: "Es ist leider zu erwarten, dass sich der Neos-Chef von der SPÖ bis auf die Unterhose ausziehen lässt und bei der Abstimmung im Gemeinderat den Genossen die Mauer macht. Für uns Freiheitliche ist klar, dass dieses Projekt, solange das Welterbe auch nur 'ein bisserl' beeinträchtigt wird, nicht realisiert werden darf."

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