Auch noch mit 90 Jahren

Großes Herz – Wienerin macht drei ehrenamtliche Jobs

Maria Urschitz unterstützt eine afghanische Familie bei der Integration. Die Ehrenamtliche gibt einen ganz persönlichen Einblick in ihre Arbeit.

Hannah  Maier
Großes Herz – Wienerin macht drei ehrenamtliche Jobs
Maria Urschitz ist ehrenamtlicher Familienbuddy beim Roten Kreuz.
Sabine Hertel

Wie kann man Menschen besser in die Gesellschaft integrieren, als mithilfe von Personen direkt aus der Gesellschaft? Aus dieser Frage heraus entstand beim Roten Kreuz in Wien ein ganz besonderes Projekt: Seit rund zehn Jahren helfen sogenannte Familienbuddys geflüchteten oder bislang wohnungslose Familien bei der Integration.

Einer von aktuell zehn Buddys ist Maria Urschitz. Seit fast vier Jahren betreut sie eine Familie aus Afghanistan. Ihre ehrenamtliche Arbeit sieht die Wienerin als Bereicherung – und außerdem: "Ich kann nicht kochen und nicht stricken. Irgendwie muss ich mich ja beschäftigen", scherzt sie.

"Wieso soll ich aufhören?"

Aktuell macht Urschitz Besuchsdienste im AKH, ist Demenztrainerin und zudem noch Familienbuddy bei IWORA (Integrationswohnraum). Sechs Jahre lang hat sie zuvor in der Flüchtlingshilfe gearbeitet. "Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Für mich sind alle Menschen gleich. Es ist eine schöne Sache, sie zu begleiten und zu sehen, wie sie Fuß fassen", erzählt sie. Das ist auch bei der aus Afghanistan geflüchteten Familie, die sie als Familienbuddy unterstützt, der Fall.

Die Wienerin unterstützt seit vier Jahren eine Familie aus Afghanistan.
Die Wienerin unterstützt seit vier Jahren eine Familie aus Afghanistan.
Sabine Hertel

Der Mann hat gerade die Malerprüfung bestanden, mit der Frau lernt Urschitz noch regelmäßig Deutsch. "Wir haben endlich geschafft, dass sie im A2-Kurs ist. Das ist toll und wichtig, denn sie möchte so bald wie möglich arbeiten gehen", erzählt Urschitz stolz. Den Austausch gestaltet sie mit der Familien eigenverantwortlich und aktiv. Jede Woche treffen sie sich für ein paar Stunden. "Wir essen gemeinsam und machen Ausflüge. Ich spiele auch mit den beiden Kindern", erzählt Urschitz. Ihr Plan ist es, die nächsten 20 Jahre noch beim Roten Kreuz zu bleiben. "Dann gehe ich auf die 90 zu. Wieso soll ich aufhören? Es macht mir Spaß!", sagt sie.

Buddys dringend gesucht!

Um ein Familien-Buddy zu werden, braucht man Interesse an Menschen und etwas Zeit. Wobei diese flexibel einteilbar ist; Termine und Treffen werden individuell vereinbart. Es geht um kulturelle Teilhabe, Deutschlernen und Freizeitgestaltung. Regelmäßig gibt es für die Buddys auch Austausch- und Fortbildungsangebote.

Aktuell werden von den zehn Buddys beim Roten Kreuz jeweils eine Familie betreut. Der Bedarf nach mehr Ehrenamtlichen ist aber da. Bei Interesse kann man sich unter [email protected] melden.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Maria Urschitz unterstützt seit vier Jahren eine afghanische Familie als Familienbuddy beim Roten Kreuz in Wien
    • Sie betreut die Familie durch regelmäßige Treffen, gemeinsame Aktivitäten und Deutschunterricht, um ihnen bei der Integration zu helfen
    • Das Projekt sucht dringend nach weiteren Ehrenamtlichen, die Interesse an kultureller Teilhabe, Deutschlernen und Freizeitgestaltung haben
    • Interessierte können sich unter [email protected] melden
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