Klimawandel erhöht Gefahr

"Große Bedrohung" – ganze Branche fürchtet dieses Tier

Schreck lass nach! Ein extrem kleines Tier treibt einer ganzen Berufsgruppe die Schweißperlen auf die Stirn. Jetzt wehrt sich die Branche.

Johannes Rausch
"Große Bedrohung" – ganze Branche fürchtet dieses Tier
Imkern setzt die Varroamilbe extrem zu, die Parasiten übertragen verschiedene Viren. (Symbolbild)
iStock

Eine Hiobsbotschaft der zuständigen Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) beunruhigte unlängst eine gesamte Sparte: "Der Preisdruck aus dem Ausland ist so stark, dass die heimischen Imker schon jetzt vielfach auf ihrem (Blüten-)Honig sitzenbleiben", alarmierte die Politikerin.

In Folge werde die eigentlich beliebte Ware deshalb zu einem Preis verkauft, der "nicht einmal die Produktionskosten deckt". Als denkbarer Ausweg bleibt vermutlich nur eine Erhöhung der Kosten. Honig würde damit empfindlich teurer werden.

Herbert Vitzthum, Präsident des OÖ Landesverbands für Bienenzucht, berichtet jetzt gegenüber "Heute" über eine ähnlich dramatische Entwicklung: "Die Varroamilbe gilt als ein bedeutender Überträger von Viren, was nicht nur zu einer erhöhten Sterblichkeit der Bienen führt, sondern auch den Honigertrag verringert." Sie sei sogar "eine der größten Bedrohungen" für diese Insektengruppe.

"Höhere Produktionskosten"

Die Bekämpfung der gefährlichen Parasiten könnte laut Vitzthum für Imker zu einem "höheren Aufwand und damit auch zu höheren Produktionskosten" führen. Der Branchenkenner nennt Mehrausgaben für biologische Methoden wie die Behandlung mit organischen Säuren, etwa mit Ameisen- oder Oxalsäure.

Problem Klimawandel

Zwar würde sich diese zusätzliche Anstrengung "wahrscheinlich" nicht direkt im Honigpreis widerspiegeln. Doch klimabedingte Herausforderungen würden es immer schwieriger machen, den "optimalen Zeitpunkt" für die Behandlung der Varroamilben zu erkennen. Als Folge drohen Winterverluste, bei denen ganze Bienenvölker zusammenbrechen, so der Experte.

Warum fürchten sich Imker so sehr vor der Varroamilbe? "Sie schwächt die Bienen, indem sie sich vom Blut der Larven und dem Fettkörper der erwachsenen Tiere ernährt. Außerdem entzieht sie ihnen wertvolle Nährstoffe, was das gesamte Volk schwächt", warnt Vitzthum. Die übertragenen Viren würden darüber hinaus die Flügel deformieren und sie dadurch flugunfähig machen.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Klimawandel erhöht die Bedrohung für Bienen, insbesondere durch die Varroamilbe, die ihnen Nährstoffe entzieht und als Überträger von Viren fungiert, was zu einer höheren Sterblichkeit und geringeren Honigerträgen führt
    • Zudem bereitet die asiatische Hornisse den Imkern große Sorgen, da immer weniger Bienen den Winter überstehen
    JR
    Akt.
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