Wirtschaft

Große Änderungen – das wird im Jö Bonus Club jetzt neu

Auch als Reaktion auf Datenschutz-Bedenken führt der Jö Bonus Club neue Mitgliedschaftsmodelle ein. Clou: eine Variante, bei der man anonym bleibt.

Wolfgang Bartosch
Jö-Werbefiguren Kaiser (l., Robert Palfrader) & Seyffenstein (Rudolf Roubinek)
Jö-Werbefiguren Kaiser (l., Robert Palfrader) & Seyffenstein (Rudolf Roubinek)
Jö Bonus Club

Rund vier Jahre nach dem Start haben die Chefs des Jö Bonus Club am Mittwoch in Wien ein komplett neues Mitgliedschaftsmodell vorgestellt. Viele wird’s freuen: Ab sofort kann man erstmals Bonuspunkte sammeln, ohne allzu viel über seine Person preisgeben zu müssen.

Die wohl spannendste Variante nennt sich "Alias". Bei dieser Version geben Mitglieder nur eine E-Mail Adresse und einen frei erfundenen Spitznamen an. Fertig. Zusätzlich besteht die Option, einer Weiterverarbeitung der Daten zuzustimmen. Dann erhält man auch personalisierte Angebote, die sich am jeweiligen Einkaufsverhalten orientieren. Postzusendungen und Geburtstagsgutscheine gibt’s hingegen wegen fehlender Daten keine. Und: Die gesammelten Ös werden ausschließlich über die Jö-App verwaltet. „Jede Person hat ihre eigenen Vorlieben in Bezug auf ihre Mitgliedschaft und vor allem die Informationen, die sie teilen möchte. Wir nehmen die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden ernst und haben basierend darauf eine rein digitale Mitgliedschaftsoption entwickelt, bei der lediglich eine E-Mail Adresse und ein Alias-Name angegeben werden müssen“, begründen Nikolai Scheurecker und Mario Günther Rauch, Geschäftsführer des Jö Bonus Club, die Neuerung.

"Gold" und "Basis" als weitere Optionen

Zusätzlich werden zwei weitere Varianten eingeführt. Die entsprechen weitgehend den bereits bestehenden Modellen mit und ohne Datenanalyse. Die "Gold"-Option ist eine Vollmitgliedschaft, bei der man wie bisher durch Angabe von Namen, Adresse und Geburtsdatum sowie durch Einwilligung in Profiling für personalisierte Werbung zusätzlich maßgeschneiderte Angebote bis hin zu maßgeschneiderten Geburtstagsgutscheinen erhält.

Neues Modell: Jö-Club-Chefs Nikolai Scheurecker (l.) und Mario Günther Rauch
Neues Modell: Jö-Club-Chefs Nikolai Scheurecker (l.) und Mario Günther Rauch
Robert Harson

Für all jene, die zwar Briefe des Jö Bonus Club erhalten, die Mitgliedschaft aber vor allem für das Sammeln und Einlösen von Ös möchten, steht die Option "Basis" mit Angabe der Anschrift und des Namens zur Verfügung. Eine Datenanalyse ist hier nicht vorgesehen, personalisierte Deals und Geburtstagsgutscheine gibt es damit keine. Wer sich’s später noch überlegen will: Ein Wechsel zwischen den Optionen ist jederzeit möglich.

Müssen bestehende Mitglieder jetzt aktiv werden? Nein. Durch das neue Modell bietet der Bonus Club Kunden zwar die Wahl, wie sie ihre Mitgliedschaft gestalten wollen und welche Informationen sie teilen möchten. Die neuen Optionen können, müssen aber nicht ausgewählt werden. Heißt: Wenn man nicht aktiv wird, bleibt die Mitgliedschaft wie bisher bestehen. Begleitet wird der Launch von einer landesweiten Kampagne, die einen Monat lang unter dem Titel "Werden Sie Kaiser in Ihrem Club" über alle Kanäle gespielt wird.

Jö-Mitgliedschaftsmodelle im Überblick
Jö-Mitgliedschaftsmodelle im Überblick
Heute.at

Club hat 4,4 Millionen Mitglieder

Der offizielle Startschuss zum Jö Bonus Club, einer Tochter des Handelsriesen Rewe (Billa, Bipa, Penny u.a.), erfolgte im Mai 2019. Mittlerweile zählt das Kundenbindungsprogramm rund 4,4 Millionen Mitglieder (2,8 Millionen Frauen, 1,6 Millionen Männer) und 17 Partner-Unternehmen. Ös sammeln kann man bei Adeg, Allianz, Bawag, Billa, Billa Plus, Billa Reisen, Bipa, Interio, Libro, Foodora, OMV, Pagro, Pearle, Penny, Universal, Verbund und Zgonc.

Der Jö-Mitgliederanteil an der Bevölkerung ab 16 Jahre liegt bereits bei 57 Prozent. Am größten ist die User-Quote im Burgenland mit 61 Prozent, gefolgt von Niederösterreich (59 Prozent), Kärnten (57 Prozent), Wien (55 Prozent), Steiermark (54 Prozent) sowie Oberösterreich und Salzburg (je 46 Prozent). Die Schlusslichter bilden Tirol (31 Prozent) und Vorarlberg (25 Prozent).

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