Oberösterreich

Diese große Veränderung ist beim Führerschein geplant

Eine Reihe an Unfällen hat eine neue Debatte über die Führerscheine in Österreich ausgelöst. Die EU plant gravierende Änderungen.

Peter Reidinger
Beim Führerschein könnte es bald gravierende Änderungen geben. Zumindest wenn es nach Plänen der EU geht.
Beim Führerschein könnte es bald gravierende Änderungen geben. Zumindest wenn es nach Plänen der EU geht.
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

Es passierte am Mittwoch in der Vorwoche. Eine 57-Jährige aus dem Bezirk Eferding in Oberösterreich war gerade mit Arbeiten in einem Blumenbeet auf einem Grünstreifen vor der Plus City beschäftigt. Plötzlich verlor ein 86-jähriger Lenker aus dem Bezirk Linz-Land die Kontrolle über sein Auto, kam von der Straße ab und donnerte über eine Verkehrsinsel. Er erfasste die Frau, sie hatte keine Chance und starb noch am Unfallort.

Szenenwechsel. Es ist die Nacht von Dienstag auf Mittwoch, eine Woche nach dem tödlichen Crash bei der Plus City. In Asten auf der A1 fährt ein Lenker, er ist 83 Jahre alt, plötzlich auf der Fahrbahn Richtung Salzburg in Fahrtrichtung Wien. Der Geisterfahrer schafft einige Kilometer ohne Unfall, dann erwischt er aber einen 32-Jährigen Linzer, beide werden bei der Kollision verletzt

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    Der tödliche Unfall geschah in Pasching (Bez. Linz-Land) vor dem Einkaufszentrum Plus City.
    Der tödliche Unfall geschah in Pasching (Bez. Linz-Land) vor dem Einkaufszentrum Plus City.
    laumat.at

    Zwei Unfälle, jeweils mit älteren Verkehrsteilnehmern. Wie der ORF nun berichtet, hat das eine neue Diskussion über die Fahrtüchtigkeit von Senioren ausgelöst. Diese Diskussion sei aber gar nicht notwendig und eigentlich "Altersdiskriminierung", wie der ORF den Obmann des Seniorenbunds in Oberösterreich, Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer, zitiert. Er sagt, ältere Lenker seien statistisch gesehen die sichersten Verkehrsteilnehmer.

    Besonders scharf kritisiert Pühringer, dass die EU offenbar weitreichende Änderungen beim Führerschein plant. "Was soll ein Vorschlag der EU-Kommission, der derzeit dem Parlament übermittelt wird, dass in Zukunft der Führerschein nur mehr bis 70 gilt und dann in Fünfjahres-Abschnitten eine Tauglichkeitsprüfung abverlangt werden soll?", so Pühringer im ORF OÖ.

    Vorschlag wird im Parlament diskutiert

    Laut der ÖVP-Delegationsleiterin im Europaparlament, Angelika Winzig, wird der Vorschlag  jetzt im Parlament und auch im Rat diskutiert. "Bis 31. Mai kann jeder EU-Bürger/jede EU-Bürgerin auf der Webseite der Kommission noch Rückmeldungen dazu einreichen, welche dann in die Verhandlungen mit einfließen. Wir werden uns im Parlament dafür einsetzen, hier noch einige Verbesserungen zu erzielen", so Winzig laut ORF. Sie übt wie der Seniorenbund Kritik an der strengeren Überprüfung ab 70 Jahren.

    Belgien, Frankreich, Polen, Deutschland und Österreich sind laut ORF-Bericht die einzigen Länder in der EU, die noch keine Fahrfähigkeitsprüfungen für Senioren vorschreiben. 

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