Welt
Großdemos nach sexuellen Übergriffen in Köln
Mehr als eine Woche nach den schlimmen sexuellen Übergriffen während Silvesterfeierlichkeiten vor dem Kölner Hauptbahnhof fanden in der deutschen Metropole Demonstrationen statt. Ein Pegida-Aufmarsch wurde nach Böller- und Flaschenwürfen von der Polizei aufgelöst. Die CDU-Spitze setzt sich indes für härtere Gesetze ein.
"Das, was in der Silvesternacht passiert ist, das sind widerwärtige, kriminelle Taten, die auch nach entschiedenen Antworten verlangen“, sagte CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstag am Ende einer zweitägigen Klausur in Mainz. Die CDU-Spitze hatte bei dem Treffen einstimmig eine Erklärung verabschiedet, in der sie sich für eine harte Gesetzesänderung aussprechen.
So sollen Flüchtlinge nun auch schon im Fall einer Bewährungsstrafe ihr Recht auf Asyl verlieren. Bislang war das erst bei einer Freiheitsstrafe ab drei Jahren möglich. Zudem soll es mehr "verdachtsunabhängige Personenkontrollen" in Form einer "Schleierfahndung" sowie stärkere Videoüberwachung an Brennpunkten geben. Merkel hofft auf eine rasche Einigung mit der SPD.
Demonstrationen in Köln
In Köln fanden am Samstag mehrere Demonstrationen rund um den Hauptbahnhof und den Dom statt. Mehrere hundert islamfeindliche Pedgida-Anhänger versammelten sich ebenso wie zahlreiche amtsbekannte Hooligans und Rechtsextreme. Rund 1.000 Gegendemonstranten gingen ebenfalls auf die Straße. Sie kreiden an, dass die Übergriffe für "rassistische Hetze" instrumentalisiert wird.
Die Polizei war mit Mannschaftswagen und Wasserwerfern für einen Einsatz bereit. Die Stimmung wurde von Sprechern als "sehr aufgeheizt" und "aggressiv" beschrieben. Kurz nach dem Start des Pegida-Aufmarsches hat die Polizei die Veranstaltung aufgelöst. Teilnehmer warfen Böller und Flaschen auf die Beamten und lieferten sich Handgemenge mit den Polizisten. Diese setzten sich mit Pfefferspray und Schlagstöcken zur Wehr.
Flashmob against women violence
— nicolas martin (@_nico_martin)