Spanien

Großbrand zerstört Hochhaus – mindestens 4 Tote

Ein Hochhaus im spanischen Valencia wurde durch einen Großbrand weitgehend zerstört. Mindestens vier Menschen verloren dabei ihr Leben.

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    Bei einem Großbrand in Valencia kamen mindestens vier Menschen ums Leben.
    Bei einem Großbrand in Valencia kamen mindestens vier Menschen ums Leben.
    REUTERS
    20 Minuten

    Beim Großbrand eines Hochhauses mit Wohnungen in der spanischen Küstenmetropole Valencia sind nach Behördenangaben mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Die Regionalzeitung "Levante" berichtete zudem von 20 Vermissten. Diese Zahl wurde vom stellvertretenden Notfalldirektor der Regionalregierung, Jorge Suarez, kurz nach Mitternacht nicht bestätigt.

    Die Feuerwehrleute könnten das Gebäude aus Sicherheitsgründen noch nicht betreten, betonte er. Vorher müsse die weitgehend ausgebrannte Struktur von außen weiter gekühlt werden. Zuvor war die Zahl der Verletzten mit 14 angegeben worden, darunter sechs Feuerwehrleute.

    Die erst vor wenigen Jahren fertiggestellte Hochhausanlage mit mehreren Blöcken und 138 Wohnungen auf bis zu 15 Stockwerken stand in kürzester Zeit komplett in Flammen. Zeitweise glich sie einer riesigen Fackel. Das Feuer sei in einer Wohnung in einem der unteren Stockwerke ausgebrochen und habe sich über die Fassade aus brennbaren Materialien auch wegen starker Winde rasant ausgebreitet, erklärten Experten in spanischen Medien.

    Zwei Personen im letzten Moment gerettet

    Zwei Personen, die von einem Balkon aus um Hilfe riefen, konnten von der Feuerwehr mit einer Drehleiter mit einem Rettungskorb im letzten Augenblick in Sicherheit gebracht werden, wie auf Bildern des Fernsehens zu sehen war. Um sie herum brannte es schon lichterloh. Ein Bewohner des Hauses sagte im Fernsehsender RTVE, offenbar hätten bis auf die beiden Geretteten alle anderen Bewohner rechtzeitig das Gebäude verlassen können.

    Die Behörden haben nach diesen Angaben vorsorglich ein Feldlazarett in der Nähe des Großbrandes errichtet. Zudem sei Hilfe von Soldaten der militärischen Nothilfe-Einheit UME zum Kampf gegen die Flammen angefordert worden, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE. Die UME wird sonst bei großen Waldbränden eingesetzt.

    Feuer bereitete sich schnell über Fassade aus

    In sozialen Medien war zu sehen, wie die Fassade des 2005 fertiggestellten Hauses, in dem 138 Wohnungen sind, vom Erdgeschoss bis zum Flachdach lichterloh brannte. Ein Experte sagte im Fernsehen, die Fassade habe aus Aluminium-Paneelen bestanden, unter denen eine Schicht aus schwer entflammbarem Polyurethan-Hartschaum angebracht war.

    Warum sich das Feuer derart schnell über die Fassade ausbreiten konnte, war zunächst unklar. Im Fernsehen war zu sehen, wie brennende Fassadenteile durch die Luft segelten und auch am Boden im Umkreis des Gebäudes noch weiter brannten. Nach Angaben des Rettungsdienstes waren 22 Löschzüge der Feuerwehr im Einsatz, um den Brand zu bekämpfen. Über dem Gebäude stand eine riesige schwarze Rauchwolke.

    Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez reagierte "erschüttert angesichts des schrecklichen Brandes". Er habe den örtlichen Behörden "jede notwendige Unterstützung" zugesagt, erklärte er auf X. Erst im Oktober waren in Murcia im Südosten Spaniens 13 Menschen bei einem Brand in einer Diskothek ums Leben gekommen.

    Das Unglück in Valencia weckt düstere Erinnerungen an die Grenfell-Brandkatastrophe in London im Juni 2017. Bei dem Hochhausbrand im Stadtteil Kensington kamen damals 72 Menschen ums Leben. Das Feuer war in einem der unteren Stockwerke ausgebrochen und breitete sich ebenfalls rasend schnell über die Fassadendämmung des Sozialbaus aus. Die Feuerwehr riet den Menschen damals zunächst, in dem brennenden Gebäude zu bleiben und auf Hilfe zu warten. Für viele wurden ihre Wohnungen zur Todesfalle.

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      Helmut Graf

      Auf den Punkt gebracht

      • In Valencia, Spanien, wurde ein Hochhaus durch ein Großfeuer zerstört, bei dem mindestens vier Menschen ums Leben kamen und 20 weitere vermisst werden
      • Das Feuer breitete sich schnell über die Fassade aus und die Feuerwehr konnte wegen Sicherheitsbedenken das Gebäude noch nicht betreten
      • Einsatzkräfte der militärischen Nothilfe-Einheit wurden zur Unterstützung angefordert, während die Behörden vorsorglich ein Feldlazarett in der Nähe errichteten
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