"Kein Volkskanzler"
"Grindig" – Werner Kogler wütet gegen FPÖ-Chef Kickl
Vizekanzler Werner Kogler poltert beim Thema Herbert Kickl drauflos: Er werde mit 30 Prozent Zustimmung "kein Volkskanzler", der Jargon sei "grindig".
Letzte Woche feierte er, auf Social Media gut dokumentiert, seinen Geburtstag. Herzliche Glückwünsche gab es sogar vom unsanft aus dem Amt beförderten Vorgänger Norbert Hofer –und auch die Daten sind gut: Herbert Kickl liegt derzeit in sämtlichen Umfragen auf Platz eins. Peter Hajek hatte ihn zuletzt bei 32 Prozent, sein Vorsprung auf ÖVP und SPÖ ist mittlerweile zweistellig. Am Donnerstag spuckte ihn das brandaktuelle "Heute"-Politbarometer sogar als beliebtesten Politiker des Landes aus.
Kogler: "Kein Volkskanzler"
Knapp ein Jahr vor der nächsten Nationalratswahl wird nun auch der Ton der politischen Mitbewerber rauer. In einem Interview mit der "Kronen Zeitung" (Sonntag-Ausgabe) poltert Vizekanzler Werner Kogler gegen Kickl. Thema war das Ziel Kickls, "Volkskanzler" in Österreich werden zu wollen. Kogler dazu: "Was ich betonen möchte: Wenn der Herr Kickl meint, er fühle sich zum Volkskanzler berufen. Lassen wir mal weg, was das für ein grindiger, verbrauchter, 'angebräundelter' Jargon ist. Dann mag es schon sein, dass 30 Prozent Zuspruch für ihn da sind, aber im Gegenzug, wenn schon nicht 70, dann 68 Prozent Ablehnung."
„Ein grindiger, verbrauchter, 'angebräundelter' Jargon ...“
Mit 68 Prozent Ablehnung werde man laut Vizekanzler Kogler "kein Volkskanzler". Bitterer Nachsatz: "Und außerdem werden da auch andere noch mitzureden haben."
"Es gibt Möglichkeiten ..."
Auf wen er anspielt? Offenbar seinen Vor-Vor-Vorgänger an der Spitze der Grünen, Alexander Van der Bellen. Das Amt des Bundespräsidenten sei "lange unterschätzt" worden. Es gäbe "bestimmte Möglichkeiten" für ihn, was laut Kogler "mit Sicherheit eine Rolle spielen" werde.
Seiner eigenen Partei stellt er in der "Krone" ein gutes Zeugnis aus, sagt: "Egal, ob im Bund, in den Ländern - es ist - wie wir beim Klimaschutz sehen - immer besser, wenn Grüne regieren." Er strebt es an, nach 2024 mit den Grünen an der Macht zu bleiben.
Zu seiner persönlichen Zukunft und ob er nochmals als Spitzenkandidat antritt, ließ Werner Kogler offen. Das diese Woche von der Regierung vorgelegte 2024er-Budget verteidigt er wortreich.