Wien
Grenzwert erreicht, aber keine Ausreisetests in Wien
Ein Wiener Bezirk weist eine Inzidenzzahl auf, die in anderen Teilen des Landes zu einer Abriegelung führen würde. Darum geschieht das nun nicht.
Ein Blick auf die Corona-Karte in Wien zeigt: Der Oster-Lockdown zeigt erste Wirkungen. Denn im Gegensatz zur Vorwoche, als die Bezirke Simmering, Favoriten und Meidling mit einer Abriegelungsinzidenz konfrontiert waren, befindet sich mittlerweile nur noch der zehnte Bezirk im dunkelroten Bereich. Zur Erinnerung: Ab einer 7-Tages-Inzidenz von 400 oder mehr werden einzelne Regionen als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Das trifft in der Bundeshauptstadt aktuell nur noch auf Favoriten zu.
Solche alarmierende Zahlen würden eigentlich verschärfte Maßnahmen vorsehen. In anderen Bezirken (außerhalb Wiens) wäre dann etwa eine Ausreise nur noch mit einem negativen Testergebnis, das je nach Testart nicht älter als 48 (Antigen) bzw. 72 Stunden (PCR) alt sein dürfte. Aktuell ist dies in Wr. Neustadt und Neunkirchen und seit Donnerstag auch in Scheibbs der Fall. Der Bezirk Melk (NÖ) verzichtet trotz wiederholter Inzidenz von über 400 auf striktere Maßnahmen.
"Betrachten Wien nur gesamt"
Diese sind auch für die Bundeshauptstadt kein Thema. Menschen aus Favoriten können sich im Rahmen des verlängerten Ost(er)-Lockdowns noch frei in Wien bewegen. Gegenüber "Heute" erklärte der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), dass eine Abriegelungsmaßnahme, wie sie etwa verpflichtete Ausreisetests darstellen würden, sinnlos sei. "Die Bezirke in Wien sind so eng miteinander verbunden".
Eine solche Abriegelungsmaßnahme gehe "vielleicht in einem großen Flächenbundesland", aber nicht hier in Wien, "wo Menschen in einem Bezirk wohnen, im nächsten arbeiten und die Freizeit in einem weiteren verbringen." Weil in Wien Bezirksgrenzen oft nur durch eine Straße getrennt seien, betrachte die Stadtspitze Wien "daher nur gesamt", so Ludwig.