"Graues Haus" wird durch Umbau in Wien etwas bunter

Das Wiener Straflandesgericht und die Justizanstalt Josefstadt werden ab Anfang September bei laufendem Betrieb saniert. Gerichtssäle, Haustechnik und Klimaanlage werden modernisiert, die Kantine umgebaut. In der Justizanstalt Josefstadt, dem größten Gefängnis Österreichs, sollen mit dem Umbau die Haftbedinungen verbessert werden.

Keine Gemeinschaftsdusche mehr

Statt Großhafträumen soll es künftig lauschige Viererzimmer geben. Auch die Zeit der großen Gemeinschaftsduschen soll nach der Sanierung vorbei sein. Die Justizanstalt wird barrierefrei. Während des Umbaus wird in Ausweich-Sälen im Gebäude verhandelt. 

Büros, WCs, Klimaanlage und Kantine für ein neues Jahrhundert

Laut Justizministerin Alma Zadic (Grüne) , würde das Gebäude nicht mehr den Anforderungen an ein zeitgemäßes Vollzugs- und Gerichtsgebäude entsprechen. So stammt die Substanz eines Großteils des Gebäudes noch aus dem 19. Jahrhundert und ist damit teilweise über 200 Jahre alt.

Um das Justizgebäude an neue Standards anzupassen, werden nun am Landesgericht Sanierungen in den Bereichen Büros und Sanitärräume vorgenommen. Zudem wird eine Klimaanlage installiert und neue Leitungen eingezogen. Ab 4. September werden dann erstmals die neuen Ausweich-Gerichtssäle in Betrieb genommen. Die provisorische Gerichtssäle im Gerichtsgebäude werden genutzt solange die regulären Säle generalsaniert werden.

Weniger Betten, mehr Duschen und Farbe im Gefängnis

Die Fassade, die dem "Grauen Haus" den Namen gibt, wird mit gelb-grünen Kacheln aufgeheitert. Bis 2032 soll der Umbau fertig sein. Dieser wird etwa 200 Millionen Euro kosten Die Details der Sanierung in der Übersicht: 

► Statt Großhafträumen künftig maximal Viererbelegung

► Keine großen Gemeinschaftsduschen mehr

► Erneuerung der Wirtschaftsräume und der gesamten Haustechnik

► Herstellung von Barrierefreiheit

► Thermische Sanierung

► Die graue Fassade mit farblichen Elementen geschmückt

► Neuer Eingangsbereich für die Justizanstalt

Neuer dritter öffentlicher Eingang

Das "Graue Haus“, das nun bald schon ein buntes Haus sein wird, bekommt im Zuge der Sanierung ab 4. September außerdem einen dritten öffentlichen Eingang. Der neue Eingang liegt in der Alser Straße am Frankhplatz 1, vis à vis zur Nationalbank.

Der bisherige Eingang in der Wickenburggasse ist dann ab 1. September gesperrt. Weiterhin kann man das Haus über den Eingang in der Landesgerichtsstraße betreten.