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Grauenvolle "Hexenjagd" überfordert die Behörden

Ein gefährlicher Aberglaube verbreitet sich in Papua-Neuguinea: Frauen sollen die Herzen der Lebenden stehlen. Sie werden verfolgt und gefoltert.

Heute Redaktion
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Immer häufiger werden mutmaßliche "Hexen" in Papua-Neuguinea gefangen und auf grauenvolle Art und Weise gefoltert. Die Behörden sind überfordert. Hintergrund ist ein absurder Aberglaube.In Regionen mit geringer Bildung werden Frauen und manchmal auch Männer brutal gefoltert, mit heißen Eisen an Geschlechtsteilen und Gliedmaßen verbrannt und so "gebrandmarkt" zurückgelassen.

Meist passieren die Angriffe nach einem Todesfall in einem Dorf, bei dem sich die Bewohner die Ursache nicht erklären können. Sie geben den "Hexen" die Schuld am Tod, sie hätten die Herzen der Verstorbenen gestohlen. Mittlerweile kümmern sich einige Hilfsorganisationen darum, betroffene und bedrohte Frauen aus Dorfgemeinschaften zu befreien.

Auch die Opfer schweigen

Laut Beobachtern geht die brutale Verfolgung trotz Modernisierung des Landes nicht zurück, sondern nimmt sogar zu. Doch nicht nur, weil die Menschen die Schuld bei jemanden, meist einer Frau, suchen, wenn jemand aus ihrer Mitte verstirbt, die Anklage als Hexe ist auch ein einfacher Weg, jemanden aus Eifersucht oder ähnlichen Motiven loszuwerden. Zwar ist die Hexenverfolgung strafbar, gerade Dorfgemeinschaften halten aber eisern zu den Tätern und verweigern die Aufklärung.

Und auch die überlebenden Opfer schweigen, aus Angst, nicht mehr in den Stamm zurückkehren zu können oder dass ihre Familien Racheakten zum Opfer fallen. Offizielle Zahlen gibt es deshalb keine. Und der Polizei sind die Hände gebunden, denn es fehlt an Beamten, Fahrzeugen und dem Willen, hart durchzugreifen. Opfer wird oft nur dazu geraten, sich an eine Menschenrechtsorganisation zu wenden. Ermittlungen verlaufen schnell im Sand. (rfi)

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