Oberösterreich
Teuerung brutal – bald kein Gratiswasser mehr in Gastro
In vielen Lokalen ist ein Glas Wasser schon lange nicht mehr gratis. Wird bald überall Geld für Leitungswasser verlangt? Ein Gastro-Experte packt aus.
Und dann kam die Rechnung. Auf der war zu lesen: "Glas Wasser 50 Cent". So erging es erst kürzlich einem Stammkunden in der "Leberkas-Pepi"-Filiale am Linzer Hauptbahnhof. "Ich war sehr verwundert, dass auch Stammgäste für ein Glas Wasser extra zur Kasse gebeten werden", war der Gast sehr verblüfft. Gegenüber "Heute" erklärt der Betreiber den Grund dafür: "Das Wasser wird dem Kunden gegeben oder serviert und das Glas wird danach gewaschen. Das kostet Geld."
Wird man bald überall für Trinkwasser Geld ausgeben? "Wenn es nur um die Konsumation von Wasser geht, dann ja", sagt der Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger im Gespräch mit "Heute". "In Oberösterreich gibt es immer mehr Gaststätten, in denen man dafür zahlt", so Mayr-Stockinger. Er berichtet von einem veränderten Konsumverhalten: "Viele Gäste bestellen nur mehr Wasser."
"Es geht um die Dienstleistung, für die man bezahlt", betont Mayr-Stockinger. "Der Mitarbeiter trägt das Wasser zum Gast und dann muss das Glas auch gewaschen werden." Für ihn sei es durchaus nachvollziehbar, wenn ein Wirt für diese Leistung Geld verlange.
„"Der Mitarbeiter trägt das Wasser zum Gast und dann muss das Glas auch gewaschen werden." OÖ-Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger“
Man solle diese Mehrkosten auch vor dem Hintergrund der aktuellen Energiepreise sehen: "Am Ende des Tages müssen wir betriebswirtschaftlich arbeiten", so Mayr-Stockinger. "Wir müssen schauen, wie wir unsere Kosten in den Griff bekommen. Für den Wirt muss sich die Kalkulation unterm Strich ausgehen."
„"Wir müssen schauen, wie wir unsere Kosten in den Griff bekommen."“
Neben Stromkosten gebe es noch Ausgaben für Miete und Personal. In seinem eigenen Gasthaus in Ansfelden (Bez. Linz-Land) verrechnet er seinen Gästen bereits seit rund sieben Jahren für einen halben Liter Wasser 1,20 Euro. "Aber natürlich verstehe ich den Konsumenten, der ein Gratis-Wasser möchte."
"Klopapier-Scouting" in Wiener Café
Hier sind die Toiletten alles andere als alltäglich: Im Wiener Café Caspar haben die Gäste die Qual der Wahl. Wer hier am stillen Örtchen sitzt, kann zwischen fünf verschiedenen Sorten wählen. Vom Klopapier "für Ausgefallene" mit skurrilen Aufdrücken über das Herzchen-Papier "für Romantiker" bis hin zur Luxus-Variante "für Genießer" ist alles dabei.
Das Sortiment ändert sich regelmäßig: "Ich mache mittlerweile Toiletten-Scouting", erklärt der Inhaber Tobias Maier. "Ich schaue immer, was es auf dem Markt gibt und taucht etwas Neues auf, bin ich der Erste, der es kauft."