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Graffiti statt Betondschungel – Kosovo will Imagewandel

Graffiti-Künstler aus 28 verschiedenen Ländern zauberten aus dem Betondschungel in Pristina (Kosovo) in nur drei Tagen ein großes Kunstwerk.

Carolin Rothmüller
Graffiti-Künstler malen Wandbilder im Rahmen des Graffiti-Festivals Meeting of Styles in Kosovos Hauptstadt Pristina.
Graffiti-Künstler malen Wandbilder im Rahmen des Graffiti-Festivals Meeting of Styles in Kosovos Hauptstadt Pristina.
REUTERS

Pristina (Kosovo), bekannt als Hauptstadt des Betons, versucht, sein tristes und graues Image mit lebendigen Graffiti an Wänden und Gebäuden zu verändern. Mehr als 100 Künstler aus 28 verschiedenen Ländern haben in den vergangenen drei Tagen im Rahmen eines Festivals 2.000 Quadratmeter der Rruga B (Straße B) in der Stadt mit Kunst bedeckt. 

"Bester Ort zum Malen"

"Wenn man den Beton sieht, hat man den Eindruck, dass noch gebaut wird", sagte Agon Xhelili, Organisator des Festivals Meeting of Styles Kosovo gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters". "Wenn Künstler diese Orte sehen, sagen sie: 'Verdammt, das ist der beste Ort zum Malen'." Die gemeinnützige Organisation "Meeting of Styles" wurde Mitte der 90er Jahre in Deutschland gegründet, um Künstler zu unterstützen, die legal Tausende von Quadratmetern verlassener Flächen bemalen konnten.

Bildstrecke: Graffiti-Fesitival in Pristina

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    Julian Santamaria, ein Graffitikünstler aus Kolumbien, posiert mit seinem Wandbild im Rahmen des Graffiti-Festivals Meeting of Styles in Pristina.
    Julian Santamaria, ein Graffitikünstler aus Kolumbien, posiert mit seinem Wandbild im Rahmen des Graffiti-Festivals Meeting of Styles in Pristina.
    REUTERS/Fatos Bytyci

    Schon 400 Veranstaltungen

    Seit der Gründung wurden mehr als 400 Veranstaltungen wie jene in Pristina organisiert und damit Tausenden von Künstlern in der ganzen Welt geholfen. Daniel Sharon, ein Londoner Künstler, der zusammen mit seinem Bruder an der Veranstaltung teilnahm, malte Motive aus dem Schwarz-Weiß-Horrorfilm "Creature from the Black Lagoon" aus den 1950er Jahren. "Ich denke, es wäre wirklich positiv (visuell und für den Tourismus), wenn sie mehr öffentliche Wandmalereien zulassen würden", so Sharon.

    Nach dem Ende des Kosovo-Krieges im Jahr 1999 erlebte das Balkanland einen Bauboom, obwohl nach Angaben der Regierung mehr als 70 Prozent aller Wohnungen und Häuser ohne offizielle Genehmigung gebaut wurden. Die Regierung hat versprochen, die meisten von ihnen zu legalisieren.

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