Bei "Wetten, dass..?"

Gottschalk provoziert: "Frauen dienstlich angefasst!"

Mit seinen provokanten Aussagen sorgt Thomas Gottschalk für Diskussionen. Sein Umgang mit Frauen im TV wird erneut hinterfragt.

Heute Entertainment
Gottschalk provoziert: "Frauen dienstlich angefasst!"
Thomas Gottschalk moderierte 36 Jahre lang "Wetten, dass...?". Viele Gäste saßen bei ihm auf der Couch.
IMAGO / Arnulf Hettrich

Thomas Gottschalk (74) hat in den vergangenen Jahren viel Kritik für sein Verhalten gegenüber den weiblichen Gästen seiner Sendung "Wetten, dass...?" einstecken müssen.

Besonders in Erinnerung geblieben sind Vorfälle, in denen er Schauspielerin Iris Berben (74) das verletzte Knie tätschelte oder der US-Sängerin Beyoncé (43) am Kleid fummelte, als er ihr Mikrofon zurechtrücken wollte. Den Vorwürfen, er würde sich Frauen körperlich zu sehr nähern, weist er erneut von sich.

Er betritt keinen Aufzug, in dem nur eine Frau ist

"Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst. Wie ein Schauspieler, der im Film küsst, weil es im Drehbuch steht", erklärte er sich in einem Interview mit dem "Spiegel".

Obwohl Gottschalk seine Aktionen damals als unbedenklich empfand, zeigt er sich jetzt reuig. "Trotzdem würde ich das heute bleiben lassen, weil ich weiß, dass gewisse Dinge mittlerweile politisch inkorrekt sind, die es damals nicht waren", gibt er zu.

Der Moderator zeigt sich unsicher im Umgang mit dem neuen Zeitgeist: "Ich betrete heute auch keinen Aufzug mehr, in dem nur eine Frau steht. Was mache ich, wenn sie im zweiten Stock rausrennt und ruft: '#MeToo, der hat mich angefasst!'?". Er könne nur für sich selbst sprechen und betonte: "Ich habe mich im Griff. Damit entschuldige ich nichts, was andere Männer tun".

"Geradezu popelig"

Mit dem Rückzug von "Wetten, dass..?" hat Gottschalk auch seinen eigenen Wert in der Fernsehlandschaft hinterfragt. "Mein Selbstwertgefühl bröckelt schon etwas, wenn mir Leute, die bei Sendern auf den Geldtöpfen sitzen, zu verstehen geben, dass ich früher mehr wert war", gesteht er.

"Ich hatte in meinem Wahn gedacht: Ich trete so groß ab, wie ich angefangen habe. Aber das geht nicht mehr", so der 74-Jährige. Der Unterhaltungschef des ZDF habe ihm gesagt, dass "die Kohle fehlt", um ihn "entsprechend seiner Größe" zu verabschieden.

Gottschalk spürt den Wandel: "Eine Open-Air-Show von Florian Silbereisen" werde "als gigantische Lichtorgie gefeiert", während seine letzte "Wetten, dass..?"-Sendung in Offenburg "geradezu popelig daherkam".

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    Auf den Punkt gebracht

    • Thomas Gottschalk (74) hat in einem Interview mit dem "Spiegel" die Vorwürfe, er habe sich weiblichen Gästen seiner Sendung "Wetten, dass...?" unangemessen genähert, zurückgewiesen und betont, dass seine Berührungen rein dienstlich waren
    • Dennoch zeigt er sich reuig und unsicher im Umgang mit dem neuen Zeitgeist, während er gleichzeitig den Wandel in der Fernsehlandschaft und den schwindenden Wert seiner eigenen Person reflektiert
    red
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