Signa-Pleite

"Gold gebunkert" – Experte packt zu Benkos Vermögen aus

Im Pleite-Beben rund um Immo-Jongleur René Benko wird nun auch gegen ihn persönlich ermittelt. Ein Experte erklärt, wie viel Vermögen Benko noch hat.

Newsdesk Heute
"Gold gebunkert" – Experte packt zu Benkos Vermögen aus
Journalist und Buch-Autor Rainer Fleckl am späten Dienstagabend in der ORF-"ZIB2".
Screenshot ORF

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat rund um die Milliarden-Pleite des Signa-Konzerns nun auch Ermittlungen gegen René Benko persönlich aufgenommen. "Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen René Benko, eine Signa Gesellschaft sowie eine weitere Person wegen Betrugs aufgrund des mutmaßlichen Vortäuschens der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Signa-Gruppe und ihrer Zahlungswilligkeit bei der Verlängerung eines Bankkredits eingeleitet", heißt es.

Konkret gehe es darum, dass Benko Bank-Kredite für die Signa verhandelt haben soll, obwohl er im Sommer 2023 bereits wusste, dass das Unternehmen insolvent war, ließ Journalist Rainer Fleckl, der Autor des Buchs "Inside Signa – Aufstieg und Fall des Rene Benko", am späten Dienstagabend in der ORF-"ZIB2" bei Moderator Armin Wolf wissen. Er musste die Signa-Investoren dazu bewegen, dringend frisches Geld nachzuschießen, so Fleckl. Im August 2023 habe es aber eine Absage eines koreanischen Investors und Verschiebungen gegeben.

"Er war überall eingebunden"

Spätestens da habe Benko um den Zustand und die Zukunft der Signa Bescheid wissen müssen, so Fleckl. "Er war in alle wesentlichen Geschäftsprozesse eingebunden", so Fleckl wiederum dazu, dass Benko für die Pleite (mit)verantwortlich sein soll, obwohl er ja angeblich gar keine Tätigkeit mehr im Konzern ausgeübt habe. "Daran gibt es nichts zu rütteln", so Fleckl. Die Folge wäre, dass Benko auch mit seinem Privatvermögen haftbar gemacht werden könne.

Und wie viel Geld habe Beno überhaupt noch? "Im Verhältnis zu dem, was ihm zugeschrieben wurde, ist laut unseren Recherchen wenig übrig", so Fleckl. Eine Privatstiftung sei insolvent, eine zweite in "bedrohlicher Lage", zwei andere in Liechtenstein hätten "noch etwas Gold gebunkert im einstelligen Millionenbereich". Das System sei ganz bewusst "auf vorsätzlicher Verschleierung aufgebaut" gewesen, so Fleckl.

Benko "wollte ein Strahlemann sein"

Der Experte ortete gar einen "organisierten Gesetzesbruch", das Unternehmen "war so aufgebaut, dass man sich von außen nicht hineinschauen lassen wollte". Zum Teil sei es "ein Treuhand-Konstrukt" gewesen, so der Experte. Und dass sich Benko in Medien einkaufen wollte, habe den Grund, dass er in Österreich "ein Strahlemann" sein wollte und womöglich auch Einfluss für Freunde und Bekannte habe nehmen wollen, so Fleckl.

Signa Holding: Ein Blick in die Struktur des Benko-Konzerns

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    Ausgewählte Unternehmen und Gebäude des Signa-Konzerns; insolvente Unternehmen rot eingefärbt.
    Ausgewählte Unternehmen und Gebäude des Signa-Konzerns; insolvente Unternehmen rot eingefärbt.
    APA-Grafik / picturedesk.com
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