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"Godlike Burger" im Test – ein mörderischer Spaß
"Godlike Burger" für PC ist eine ganz spezielle Koch-Simulation. Der Weg zum perfekten Burger führt über teuflische Fallen und vergiftete Kunden.
Eine solche Koch- und Management-Sim hast du noch nicht gespielt! Entwickler Liquid Pug und Publisher Daedalic Entertainment servieren den Spielern mit "Godlike Burger" ein Game, in dem der Spieler in die Rolle des Chefs eines Burger-Ladens schlüpft. Und nicht nur eines Ladens, es soll das exquisiteste Burger-Lokal der Galaxie werden. Um das zu schaffen, muss man nicht nur den besten Burger des Universums erschaffen, sondern auch Kunden unbemerkt zu Zutaten verarbeiten.
Richtig gelesen! In "Godlike Burger" wird vergiftet, zerstückelt und gemeuchelt, was das Zeug hält. Na, dann Mahlzeit... Der Titel ist aber nicht primär ein blutrünstiger Schocker, sondern bietet viel schwarzen Humor, eine tolle Comic-Grafik und durchaus herausforderndes Zeit- und Ressourcen-Management. Zum Start darf der Spieler die Rolle über den Lokal-Chef übernehmen, der an sich an Bord eines Raumschiffs befindet, das gleichzeitig ein heruntergekommenes Burger-Lokal ist.
Zu Beginn eine klassische Simulation
Während das Raumschiff von Planet zu Planet reist, um dort jeweils die Gäste zu verköstigen, soll der Spieler nicht nur immer bessere Speisen kreieren, sondern auch das Lokal aufpolieren. Beides erhöht die Anerkennung der vielen außerirdischen Kunden, was uns schließlich zu den luxuriösesten Planeten reisen lässt, wo wir uns den Titel als bestes Burger-Lokal der Galaxie erarbeiten können. Davor gibt es aber jede Menge Arbeit, von Putzdiensten bis hin zu Mordaufträgen.
Zum Start wird man sehr damit beschäftigt sein, verdreckte Räumlichkeiten auszumisten oder verstopfte Toiletten zu reinigen. Schnell lernt man dabei die zwei, drei verschiedenen Alien-Rassen der ersten Planeten kennen und soll ihre Wünsche erfüllen. Das läuft im Prinzip immer gleich ab: Kunden betreten unseren Laden, geben ihre Bestellungen auf und warten. Wir müssen nun unsere Zutaten aus dem Kühlschrank holen, die Speisen zusammenstellen und sie korrekt kochen.
Danach wird es aber mörderisch
Bis hierhin entspricht "Godlike Burger" einer ganz herkömmlichen Simulation. Doch nun kommt ein neues Element ins Spiel: Geld verdient man nicht nur damit, die Kunden zu bewirten, sondern auch, indem man sie ermordet. Wie das? Um die Ecke gebrachte Kunden werden in unseren Tiefkühltruhen gelagert und als billige Zutaten für unsere Speisen verwendet. Doch Achtung: Weder andere Kunden, noch die Polizei dürfen von unserem blutigen Vorhaben etwas mitbekommen.
Damit das gelingt, stehen dem Spieler mehrere makabere Möglichkeiten zur Verfügung. So darf man sich an Kunden unbemerkt heranschleichen und sie mit dem Hackbeil überfallen oder aber man platziert geschickte Fallen in seinem Lokal. Dazu zählen beispielsweise eine hungrige Monsterpflanze in der Toilette oder eine Gewehr-Apparatur im Küchendurchgang. Je weiter man im Spiel vorankommt, umso raffinierter und ausgeklügelter werden auch die Mordpläne des Lokalchefs.
Am Ende des Tages wird abgerechnet
Dem Game gelingt es gut und witzig, zwei vollkommen unterschiedliche Konzepte miteinander zu verbinden. Auf der einen Seite muss man seine Ressourcen und die verfügbare Zeit im Auge behalten, um Speisen zuzubereiten und sie zu servieren, auf der anderen Seite lauert man auf Gelegenheiten, Kunden in die Fallen zu locken oder Mordplan-Abläufe zu schnitzen. Raucht gerade ein Kunde alleine im Hinterhof? Eine perfekte Chance! Oder aber, man mischt einfach etwas Gift ins Essen.
Besonders knifflig wird es später, einzelne Kunden in die Fallen zu locken, denn immer mehr Aliens mit unterschiedlichen Verhaltensweisen besuchen unser Lokal. Da muss man dann schon kreativ werden und beispielsweise Abführmittel in die Speisen mischen, um ein Opfer auf die Toilette zu zwingen. So oder so: Am Ende des Tages wird abgerechnet und der Spieler bekommt eine Zusammenfassung über Einnahmen, Zutaten und die Aktivitäten der verschiedenen Aliens abgeliefert.
Viele Mechaniken, aber ein simpler Spaß
Mit dem Geld darf man sich nicht nur neue und teurere Zutaten kaufen, sondern auch moderne Fallen und Waffen shoppen. Fallen können auch in verschiedenen Stufen verstärkt werden, ebenso wie die Statuswerte des Lokals-Chefs. Das knifflige beim Vorankommen: Um zu weiteren Planeten reisen zu können, muss man nicht nur die Anerkennung bei den vorhandenen Kunden steigern, sondern auch Missionsziele erfüllen, die dem im Wege stehen – etwa bediente Kunden auch zu ermorden.
Mit Fortdauer des Spiels kommen zudem immer mehr Störfaktoren dazu – mal protestieren Tierschützer in unserem Laden, mal dürfen wir trotz blutbefleckter Kleidung einen Tag lang unser Lokal nicht verlassen und müssen als herumlaufender Beweis für einen Mord weiter servieren, mal müssen die Küchengeräte modernisiert werden. Auch wenn "Godlike Burger" über Dutzende solcher Mechaniken verfügt, das Gameplay selbst bleibt immer äußerst simpel und macht mächtig Spaß.
Eine Simulation für Fans schwarzen Humors
Die Steuerung ist sehr eingängig, die Comic-Grafik fällt mit tollen Details und hübschen Animationen auf, einzig die Story ist nicht unbedingt tiefgründig, unterhält aber vor allem Fans schwarzen Humors. Auch über Stunden bleibt die Motivation hoch, weil neue Planeten, Fallen und Rezepte ebenso süchtig machen wie der Ansatz, dass man hier nicht wirklich versagen kann. Läuft etwas schief, reicht es in den meisten Fällen, den aktuellen Spieltag einfach noch einmal von vorne zu beginnen.
"Godlike Burger" ist so etwas wie ein wilder, aber gelungener Mix aus dem "Cooking Simulator" und einem "Hitman"-Game – während man die Uhr und die Ressourcen gut im Auge behalten muss, darf man auch zum Killer werden und die Gäste auf verschiedensten Wegen zu Zutaten machen. Dass "Godlike Burger" einfach Spaß macht, sehen übrigens auch viele andere Spieler so. Auf der Games-Plattform Steam ergatterte der Titel am Launch-Tag extrem positives Feedback der Zocker.