Oberösterreich
Gnadenloses Hochwasser – so angespannt ist die Lage
Der anhaltende Regen hat das Land weiter fest im Griff. Die Folge: steigende Pegelstände an den Flüssen, sehr viel zu tun für die Einsatzkräfte.
Der Hydrographische Dienst des Landes Oberösterreich hat Dienstag Früh seinen aktuellen Hochwasserbericht veröffentlicht: Die Wasserstände entlang des Inns und der Donau steigen in den kommenden Stunden weiter an, heißt es darin.
In allen betroffenen Teilen des Landes wurde bereits am Montag entsprechend vorgesorgt: In Schärding, seit Jahrzehnten Hochwasser gewohnt, errichteten die Helfer die erste Phase des Schutzes. Auch im Linzer Stadtteil Urfahr wurden am Nachmittag mobile Schutzelemente aufgebaut. Der Höhepunkt des Anstiegs wurde für Dienstagnachmittag erwartet.
Die "Heute"-Redaktion erreichten eindrückliche Bilder: In Mauthausen (Bez. Perg) wurde ebenfalls Schutz errichtet. Dort war in der Früh die Warngrenze überschritten worden. Drastisch die Situation beim Kraftwerk Braunau-Simbach direkt an der Grenze zu Bayern: Fotos und ein Video zeigen die Gewalt der Wassermassen.
Die Experten des Landes gaben unterdessen leichte Entwarnung: Die Niederschläge in Oberösterreich schwächen sich demnach ab. Vor allem im südlichen Innviertel und im Salzkammergut sind aber lokale Schauer weiter möglich.
"Menschengemachter Klimawandel"
Während im Westen der Höhepunkt bald erreicht ist, fließen die enormen Wassermassen nun über Inn und Donau in den Osten Österreichs ab. Das schnelle Hochfahren von Schutzmaßnahmen habe bei diesem Hochwasser Schlimmeres verhindert, so ein Experte.
Was war der Auslöser dieser extremen Niederschläge? "Durch die ungewöhnliche Hitzewelle der letzten Wochen gepaart mit dem extrem warmen Mittelmeer kann das Italientief jetzt mehr Regen bringen als wir bisher erlebt haben", erklärt ORF-Wetterchef Marcus Wadsak. "Der Grund: Der menschengemachte Klimawandel."