Mit ihrem Sohn (14 Monate) lebt die Alleinerzieherin in einer kleinen Mietwohnung. Anfang August bekam sie unangemeldeten Herrenbesuch: Ein GIS-Kontrollor stand vor der Tür. "Ich habe der GIS vor zwei Jahren gemeldet, dass ich kein TV-Gerät habe, sondern nur über den Laptop streame", schildert die Jung-Mama. "Ich habe ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen". Schließlich gebe es ja "auch genug Betrüger."
Für die Frau war die Sache damit erledigt, für den GIS-Mitarbeiter offenbar nicht. Drei Tage später flatterte zuerst eine Meldebestätigung und kurz darauf eine Rechnung ins Haus. "Ich habe nichts bestätigt und nichts unterschrieben", so die Jung-Mama zu "Heute". Sie wandte sich an Anwältin Barbara Freundorfer. Diese verglich die Unterschrift ihrer Mandantin und die auf der GIS-Meldung: "Der Kontrollor hatte eine unleserliche ,Kraxn’ auf das Dokument gemacht", so die Anwältin, die Kontakt mit der GIS aufnahm. Und siehe da: Die Meldung wurde für gegenstandslos erklärt, die Liesingerin muss nun doch nicht bezahlen. Auf den Vorwurf der Fälschung sei "nicht eingegangen worden". Die Jung-Mutter überlegt nun eine Klage.
GIS-Geschäftsführer Harald Kräuter zu „Heute“: „Uns wurden Unregelmäßigkeiten bei einem Mitarbeiter in Liesing bekannt, wir sind da durch interne Kontrollen sehr schnell draufgekommen. Der Mann wurde sofort entlassen. So sind wir nicht!“