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GIS-freie TVs billig wie nie – wegen neuer ORF-Gebühr

Mit dem GIS-Ende und der kommenden ORF-Gebühr stehen auch die Anbieter von GIS-freien TVs vor dem Aus. Deshalb gibt es die Geräte nun billig wie nie.

Rene Findenig
Der ORF drückt Haushalten eine neue Gebühr auf, die auch Unternehmen ihre Geschäftsgrundlage nimmt.
Der ORF drückt Haushalten eine neue Gebühr auf, die auch Unternehmen ihre Geschäftsgrundlage nimmt.
REUTERS

Die GIS geht, die ORF-Gebühr kommt. Das bedeutet nicht nur für alle heimischen Haushalte eine neue Pflicht-Abgabe, sondern auch das Aus für die Hersteller GIS-freier Fernseher. Bei den von ihnen vertriebenen Geräten handelt es sich konkret um Monitore, für die keine GIS-Gebühr fällig wurde, weil sie über keine Tuner verfügten und damit als nicht empfangsbereite Geräte klassifiziert wurden. Für Käufer war das ein gefundenes Fressen: Per Internet und Streaming konnten sie sogar auf das ORF-Angebot (mit Einschränkungen) zugreifen, waren aber von der GIS-Pflicht für Fernsehen und Radio ausgenommen.

Künftig werden aber auch die Nutzer GIS-freier Geräte die neue ORF-Gebühr zahlen müssen, denn anders als bisher wird diese nicht mehr geräte-, sondern haushaltsabhängig sein. Das nimmt auch den Vertreibern GIS-freier Geräte die Geschäfts-Grundlage. Das Unternehmen Nogis etwa kündigt gegenüber dem Portal "Trending Topics" bereits sein Ende an – man wolle die vorhandenen Geräte noch im März verkaufen, danach sei Schluss. Gerade deshalb zeigen sich die noch vorhandenen Fernseher beim Anbieter sowie bei der Konkurrenz preislich im freien Fall. 

Das größte Gerät im Nogis-Sortiment, ein 65 Zoll großer 4K-Ultra-HDR-Monitor, stürzte von 999 auf 749 Euro ab, den kleinsten 23-Zoll-TV gibt es bereits ab 229 statt 299 Euro. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim ebenfalls heimischen Konkurrenten Kagis, wo das 65-Zoll-Flaggschiff von 999,98 auf 799,98 Euro abstürzte und zudem noch eine Vielzahl an Zubehör wie Streaming-Sticks, Soundbar und Subwoofer sowie Fernbedienungen regelrecht "verschleudert" werden. Tausende, die so bisher durch die Geräte durch das "Streaming-Schlupfloch" der GIS entkommen waren, müssen nun aber die neue ORF-Gebühr brennen.

Statt 3,3 Millionen GIS-Zahlern werden dann vier Millionen Haushalte ganz automatisch die neue ORF-Gebühr bezahlen müssen, ganz gleich, ob sie das Angebot des ORF auch tatsächlich konsumieren – oder nicht einmal TV, Radio und Computer daheim haben. Auch die Höhe der neuen ORF-Gebühr kursiert bereits, sie soll durch die bestehen bleibende Länderabgabe je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen und etwa in Vorarlberg und Tirol 18,70 Euro monatlich und in Wien 24,50 Euro im Monat betragen. Für bisherige GIS-Zahler wird es minimal günstiger, bisherige Nichtzahler müssen nun auch zahlen.

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